Pfaffenhofen - Zu feiern gab es für einige Teams etwas am elften Spieltag der Kreisliga 1 Donau/Isar: Etwa für den SV Karlshuld, dem der erlösende erste Saisonsieg gelang.
Oder den FC Hitzhofen-Oberzell, der überraschend deutlich gegen den SV Manching II gewann und damit erstmals seit dem vierten Spieltag wieder über dem Strich steht. Die größte Party stieg wohl in Mindelstetten nach dem "wichtigsten Sieg des Jahres".
? TSV Oberhaunstadt - FC GW Ingolstadt 1:0 (0:0): So grausam kann Fußball sein: Bis zur 91. Minute hielt Grün-Weiß Ingolstadt tapfer die Null. Dann bekam Oberhaunstadt nochmal eine Standardsituation - Flanke, Tor, Spiel verloren. Zur Krönung war es sogar noch ein Eigentor von Hakan Türkcephe, das Grün-Weiß um den Lohn der Arbeit brachte. "Es ist wirklich brutal. Aber ich muss ein großes Lob an die Mannschaft aussprechen, wir haben heute hervorragenden Fußball gespielt. Wir haben sehr, sehr gut verteidigt", meinte Fatih Topcu. Es war zugleich das erste Spiel unter dem neuen Trainergespann Topcu und Florian Rauh, das den bisherigen Coach Azad El-Mahmoud ersetzt. Der hatte erst zu Saisonbeginn das Traineramt übernommen, musste sich aus zeitlichen Gründen aber zurückziehen. "Ein Punkt in Oberhaunstadt wäre für uns ein Jackpot gewesen. Aber ich sehe positiv in die Zukunft", meinte Topcu. Er hofft zudem auf eine Entspannung der Personalsituation: Am Donnerstag findet vor dem Sportgericht die Verhandlung bezüglich der Sperren infolge des Skandalspiels in Baar-Ebenhausen statt. Drei GW-Spieler sind deshalb momentan noch auf unbestimmte Zeit vom Spielbetrieb ausgeschlossen. "Ich hoffe, dass jeder gerecht behandelt wird", sagte Topcu. Oberhaunstadt konnte dagegen nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Serie den Abwärtstrend stoppen. "Mich freut es, dass wir heute drei wichtige Punkte eingefahren haben, und nicht nach unten rutschen, wo wir nicht hingehören", meinte Oberhaunstadts sportlicher Leiter Stefan Schaller.
? FC Mindelstetten - FC Sandersdorf 4:0 (2:0): Bis Montagabend sollten die Feierlichkeiten nach dem Derbysieg andauern, kündigte Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach an. 4:0 im Nachbarschaftsduell gegen den FC Sandersdorf - es war ein deutliches Statement des Aufsteigers. "Das war definitiv der wichtigste Sieg des Jahres. Er war hochverdient, auch in dieser Höhe. Die frühen Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt", meinte Wambach. Gerade einmal fünf Minuten dauerte es, bis Philipp Euringer die Hausherren in Führung brachte. Weitere fünf Minuten später erhöhte Josef Wilhelm auf 2:0. Das Unheil für Sandersdorf nahm seinen Lauf. "Das ist eine bittere Niederlage. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Mindelstetten hat nur primitiv lange Bälle hinten rausgeschnalzt und mit ihren schnellen Spitzen auf Konter gelauert", haderte Patrick Mack. Der Sandersdorfer Spielertrainer war nach dem Spiel angefressen. Etwa wegen der Roten Karte für seinen Spieler Christian Winkler, der einen Elfmeter verursacht hatte und für das Foulspiel vom Platz gestellt wurde (62.). "Die Doppelbestrafung sollte es doch nicht mehr geben. Es war ein Laufduell mit angeblichem Kontakt. Umgekehrt hat der Schiedsrichter ihn für uns nicht gepfiffen. " In Unterzahl war der Bann gebrochen; Wilhelm (74.) und Thomas Thaleder (77.) sorgten für den Endstand. Die Party konnte beginnen.
? TSV Hohenwart - FC Gerolfing 0:2 (0:1): Langsam kommt der Vorjahresdritte in Fahrt: Das 2:0 beim TSV war der zweite Sieg in Folge für Gerolfing. Damit rückt die Elf von Trainer Den Lovric in der Tabelle bis auf einen Punkt an Hohenwart heran. "Verdienter Auswärtssieg, auch in dieser Höhe. Wir haben unsere Ziele erreicht, nämlich hinten die Null zu halten und einen Auswärtssieg zu holen", sagte Lovric. Dennoch war er nicht vollkommen zufrieden: "Bei unseren Kontern hätten wir mehr Tore schießen müssen, wir sind insgesamt viermal allein auf den Torwart zugelaufen. Da sehe ich noch viel Verbesserungspotenzial. " Immerhin zu zwei Treffern reichte es: Matthias Hamm brachte die Gäste nach 19 Minuten in Führung. In der Schlussphase sorgte Anastasios Porfyriadis schließlich für die Entscheidung (79.). In der gleichen Minute holte er sich noch die Gelb-Rote Karte ab, was aber nicht mehr ins Gewicht fiel. Hohenwarts Spielertrainer Markus Kurzhals nahm die Niederlage einigermaßen gelassen zur Kenntnis: "Wir nehmen es so hin, dass heute nichts zu holen war. Hinten waren wir zu leichtsinnig und vorne ging nichts Zwingendes. Engagement und Wille waren da. "
? FC Hitzhofen-Oberzell - SV Manching II 3:0 (2:0): Es war durchaus eine kleine Überraschung, die Hitzhofen gelang: Mit 3:0 schickten sie die Manching-Reserve nach Hause und sprangen in der Tabelle gleich um vier Plätze nach vorne. "Es war eine mannschaftlich geschlossene Topleistung. Wir haben somit den Anschluss an das Mittelfeld geschafft", lobte Trainer Michael Olah. Während der ersten Hälfte hätte die Partie aber auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. "Wir haben gut begonnen und hatten einige Chancen, um in Führung zu gehen. Hitzhofen war vorne sehr effektiv und hat eigentlich fast aus jedem Abschluss ein Tor gemacht", klagte Manchings Trainer Christopher Haas. Hitzhofen hatte einen glänzend aufgelegten Alexander Thielmann in seinen Reihen, der alle drei Treffer des FCH markierte (7./20./57.). Olah konnte seinem Trainerkollegen trotzdem kaum widersprechen: "Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit die Fehler eiskalt ausgenutzt und das 2:0 in die Halbzeit gebracht, obwohl Manching drückend überlegen war. " In der zweiten Hälfte brachte Olah mit einer taktischen Umstellung sein Team in ruhigere Fahrwasser - und den dritten Saisonsieg sicher nach Hause. An diesem Mittwoch wartet nun das Nachholspiel beim TSV Baar-Ebenhausen (19.30 Uhr). "Wir wollen mit einem Sieg in Ebenhausen weiter Boden gutmachen", meinte Olah.
? TSV Gaimersheim - DJK Ingolstadt 3:2 (2:0): Gaimersheims Trainer Manfred Kroll fasste kurz und knackig zusammen. "Kein Leckerbissen, aber drei Punkte", sagte er. Dass der Tabellenführer keinen Hochglanzfußball gezeigt hat, lag sicher auch am Gegner. Die DJK kam mit dem Rückenwind von zuletzt sechs Punkten aus zwei Spielen angereist - und der nächste Zähler war durchaus drin. "Es war eine total unnötige Niederlage. Kämpferisch und läuferisch waren wir heute richtig stark. Wir haben alles gegeben und hätten einen Punkt verdient gehabt", sagte DJK-Coach Michael Dittenhauser. Es waren dann aber mehrere Faktoren, die zum 3:2-Sieg für Gaimersheim führten. "Wir haben ihnen zwei Geschenke gemacht, die sie eiskalt genutzt haben", gab Dittenhauser zu. Dazu wurde seiner Ansicht nach ein reguläres Tor für die DJK aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben. "Da ist uns ein Tor geklaut worden. " Und schließlich ist Gaimersheim nicht umsonst Spitzenreiter. Aber auch Kroll war klar, dass es dieses Mal eher ein dreckiger Sieg war: "Kompliment an den Gegner, der uns vor einige Aufgaben gestellt hat. Wir haben zwar immer zu den richtigen Momenten die Tore gemacht, konnten aber zu keiner Zeit unser abgezocktes Spiel aufziehen. " Denis Janjic (8.), Dennis Hüttinger (26.) und Sinan Albayrak (61.) waren für die Gastgeber erfolgreich. Auf der Gegenseite gelang Florian Dormeier vom Elfmeterpunkt (59.) und Bastian Wagner (85.) je nur der Anschlusstreffer.
? SV Karlshuld - Türkisch SV Ingolstadt 2:1 (1:0): Es ist vollbracht: Im elften Anlauf hat Schlusslicht Karlshuld den ersten Sieg eingefahren. Dabei hat es die Mannschaft von Trainer Thomas Schmalzl allerdings unnötig spannend gemacht. "Natürlich freuen wir uns heute. Der Sieg hätte aber deutlich höher ausfallen müssen. Im Endeffekt sind wir heilfroh, mal ein Spiel gewonnen zu haben", sagte Schmalzl. Julian Schilling brachte den SVK nach 18 Minuten in Führung. In der Folge verpassten es die Gastgeber bei unzähligen Möglichkeiten, das zweite Tor nachzulegen. Es kam, wie es kommen musste: Eray Buluter bestrafte die fahrlässige Chancenverwertung der Karlshulder und brachte den Türkisch SV Ingolstadt mit einem abgefälschten Schuss zurück ins Spiel (57.). Doch der SVK reagierte: Ömer Sali Moustafa brachte einen Freistoß in den Strafraum, Lukas Hörmann vollendete zum 2:1 (65.). Dass die Gastgeber danach weitere Riesenmöglichkeiten versemmelten, einen Elfmeter kläglich vergaben? Letztlich geschenkt. "Es war ein absolut verdienter Sieg. Wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen. Mit dem ersten Sieg können wir jetzt endlich durchschnaufen", zeigte sich Schmalzl erleichtert. Durchschnaufen kann Bezirksliga-Absteiger Türkisch SV dagegen auf dem vorletzten Platz ganz und gar nicht: Coach Günay Gürses ging mit seiner Elf hart ins Gericht: "Für Siege muss man mehr tun. Wir haben es heute nicht geschafft, uns als Mannschaft zu präsentieren. "
? FC Fatih Ingolstadt - TSV Baar-Ebenhausen 3:0 (0:0): Selten herrscht so viel Einigkeit über den Spielausgang. "Fatih Ingolstadt war mit Abstand die beste Mannschaft, gegen die wir bis jetzt gespielt haben. Individuell waren sie uns klar überlegen. Es war ein völlig verdienter Sieg", meinte Baar-Ebenhausens Coach Christian Reindl. Dem wollte Fatih-Trainer Serkan Demir naturgemäß nicht widersprechen: "Wir haben heute ein nahezu perfektes Spiel abgeliefert. Auch in der Höhe haben wir verdient gewonnen. " Das erste Tor gelang Ramazan Kurnaz Anfang der zweiten Hälfte (53.). Im Anschluss hatte der TSV zwei Chancen zum Ausgleich, beide Male war die Fatih-Verteidigung zur Stelle. Und vorne ist der Aufsteiger eben kaum ausrechenbar: Akif Abasikeles stellte mit seinem vierten Saisontor auf 2:0 (73.). Treffer Nummer sechs war es für Muhammed Karaca, der nach 83 Minuten zum 3:0-Endstand traf. "Ich bin mit der Leidenschaft und Spielweise meiner Jungs sehr zufrieden. Gegen eine taktisch gut eingestellte Mannschaft haben wir alles richtig gemacht", lobte Demir. TSV-Coach Reindl richtete den Blick auf das Nachholspiel an diesem Mittwoch gegen den FC Hitzhofen-Oberzell: "Wir greifen wieder an und versuchen dort natürlich, die Punkte zu holen. Da muss jeder Spieler an sich glauben, dann werden wir auch Hitzhofen niederkämpfen. "
PK
Julian Meier
