Kösching
Ein Spaßvogel und ein "Staatsmann"

Horst Volkmer und Hubert Aiwanger gratulierten der UW Kösching zum 40. Geburtstag

13.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:30 Uhr

Angeregte Gespräche am „Promitisch“: FW-Bundesvorsitzender Hubert Aiwanger (links) unterhielt sich bei der 40-Jahr-Feier der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kösching mit deren Chef Jörg Semmler (rechts), Urgestein Alois Oblinger (daneben) und Landtagsabgeordnete Eva Gottstein - Foto: K. Heimisch

Kösching (DK) Oblinger, Oblinger, Oblinger. Immer wieder fiel dieser Name in der Jubiläumsfeier der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kösching. Bei der 40-Jahr-Feier am Samstagabend in der alten Schulturnhalle huldigte die UW sich und ihr Gründungsmitglied Alois Oblinger.

Ihm dankte auch der Bundesvorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger.

Ein Spaßvogel, ein „Staatsmann“ und ein Wadlbeißer: Die Festredner sorgten dafür, dass keine Langeweile unter den rund 200 Besuchern aufkam. Während der Ehrenvorsitzende der Freien Wähler (FW) im Landkreis Eichstätt, Horst Volkmer, humorvoll auf die 40-jährige Geschichte der Wählergemeinschaft zurückblickte, beleuchtete Aiwanger ruhig und sachlich landes- und bundespolitische Ereignisse aus FW-Sicht. Und der Chef der Unabhängigen Wähler im Markt, Jörg Semmler, sprach Reizthemen in Kösching an. Da durfte natürlich die Fohlenweide nicht fehlen – Angriff auf den politischen Gegner inklusive.

Nur eine Entscheidung darf es laut Semmler beim Bürgerentscheid über die mögliche Bebauung der Fohlenweide am 24. Juni geben: „Nein!“ Der UW-Vorsitzende nannte auch gleich die Gründe, warum die Fohlenweide zurzeit der „falsche Fleck“ für ein Baugebiet sei: „Das Gebiet liegt neben dem geplanten Festplatz und dem Hallenbad.“ Außerdem liege das Einkaufszentrum von Kösching weit von der Fohlenweide entfernt. Außerdem befürchtet er eine Zunahme des Verkehrs. Semmler sprach sich gegen ein ungezügeltes Wachstum des Marktes aus – und für ein Baulandmodell.

Zuvor hatte der Bundes- und Landesvorsitzende der FW, Hubert Aiwanger, den Pionieren der Unabhängigen Freien Wähler in Kösching gedankt. In seiner 40-minütigen Rede sprach er die Kinderbetreuung an („Der Kindergarten soll langfristig kostenlos werden“), weiter die Energiepolitik („Wir wollen Bürgerenergie statt Großkonzerne“) und die Finanzpolitik („Die Soziale Marktwirtschaft läuft aus dem Ruder“). Aiwangers Resümee: „Allerorten herrscht politisches Chaos. Da sind der gesunde Menschenverstand der Freien Wähler und unsere bürgernahe Politik eine wohltuende Alternative.“

Für Aussagen wie „Man muss keine Partei sein, um erfolgreich zu sein“ oder „Die Bewegung der Parteifreien hat sich im Landkreis Eichstätt unheimlich ausgebreitet“ erntete der frühere Chef der Freien Wähler, Horst Volkmer, stürmischen Applaus. Er erinnerte daran, dass der UW in Kösching im Gründungsjahr 1972 gerade einmal 16 Mitglieder angehört haben. Jetzt sind es knapp 170. Volkmer: „Es gibt kaum eine Wählergemeinschaft, die so viele zahlende Mitglieder hat.“ Er bedauerte es, dass Alois Oblinger – „Urgestein und Motor der UW“ – nach 40-jähriger Tätigkeit als Marktrat aufhören will. „Du hast im Landkreis Einmaliges geleistet“, so Volkmer.

Nur Lob für Oblinger kam auch von Anton Haunsberger. Er sei maßgeblich an der Bildung des Kreisverbandes der Unabhängigen und Freien Wähler beteiligt gewesen, sagte der Vorsitzende und schob nach: „Die UW in Kösching hat sich prächtig entwickelt.“ Ein Grußwort sprach auch Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) aus Eichstätt.

Die Eröffnung der Geburtstagsfeier, die von der Kapelle Huraxx Daxx mit zünftiger Musik umrahmt wurde, war dem Urgestein vorbehalten. Alois Oblinger begrüßte viele Kommunalpolitiker und betonte: „Der UW liegt die Heimat am Herzen.“