Magdeburg
Ein Sieg am Reißbrett

FCI gewinnt dank taktischer Neuausrichtung mit 2:0 in Magdeburg und springt wieder auf Aufstiegsplatz

07.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:26 Uhr
Reger Austausch: FCI-Cheftrainer Jeff Saibene (links) und Sportdirektor Michael Henke. −Foto: Foto: Meyer

Magdeburg - Die Erfolgsserie des FC Ingolstadt in der 3. Fußball-Liga geht weiter. Durch das 2:0 (1:0) beim 1. FC Magdeburg bauten die Schanzer ihre Serie auf neun Partien ohne Niederlage aus und verbesserten sich damit wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Neben den beiden Torschützen Maximilian Beister (21.) und Joker Dennis Eckert-Ayensa (81.) ging der Sieg im letzten Auswärtsspiel des Jahres vor allem auf das Konto von Trainer Jeff Saibene, der mit einer taktischen Neuausrichtung überraschte.

„Es ist alles so gelaufen wie geplant“, sagte Saibene mit einem zufriedenen Lächeln über seine  4-1-4-1-Formation.  „Wir waren effektiv,  präsent und haben gut verteidigt“, ergänzte der Luxemburger, dem nun nur noch zwei Partien zur Einstellung einer persönlichen Bestmarke fehlen. Denn während er mit dem FCI auch im neunten Spiel in Serie ungeschlagen blieb, gelang ihm dieses Kunststück mit dem damaligen Schweizer Zweitligisten FC St. Gallen in der Saison 2011/12 gleich elfmal in Serie. „Das ist schon  überragend. Wir sind sehr froh, hier gewonnen zu haben, denn das ist wirklich nicht einfach. Der Sieg war schon ein Zeichen“, meinte Saibene. 

„Hier fährt man nicht eben so mal hin und nimmt drei Punkte mit. Wir sind aber immer ruhig geblieben und haben aggressiv dagegengehalten“, sagte Beister ob der stimmungsvollen Kulisse in der Magdeburger MDCC-Arena: „Wir waren nicht die aktivere, aber die cleverere Mannschaft – und deshalb haben wir uns die drei Punkte verdient.“

In der Anfangsphase sah zunächst aber wenig danach aus, dass der FCI das Top-Spiel für sich entscheiden sollte. Im neuen System mit Thomas Keller als alleinigem Sechser – Mittelfeldabräumer Robin Krauße blieb erstmals in dieser Saison ohne Einsatz – offenbarten die Ingolstädter große Anpassungsprobleme. Die Gäste kamen nicht in die Zweikämpfe, verloren viel zu schnell den Ball und schafften es kaum aus der eigenen Hälfte. Die Magdeburger, die zuletzt vor allem vor heimischer Kulisse aufsteigende Form gezeigt hatten, machten aus der drückenden Überlegenheit aber zu wenig. Bei der einzig nennenswerten Chance durch Mittelstürmer Christian Beck war Torhüter Fabijan Buntic zur Stelle (5.).

„Unser Plan war, Magdeburg den Ball zu überlassen, die erste Phase zu überstehen und Effektivität an den Tag zu legen“, sagte Saibene, der an der Seitenlinie wild gestikulierend seine Mannschaft ordnete: „Und das ist uns sehr gut gelungen.“ Denn gleich der erste Angriff brachte die Schanzer in Führung. Marcel Gaus behauptete sich auf der linken Außenbahn gegen Außenverteidiger Dominik Ernst und fand mit seinem Querpass Beister, der humorlos mit seinem starken linken Fuß zum 0:1 abschloss (21.).

„Wo der Ball hinkommt, da muss ich auch stehen“, sagte der Torschütze, der erstmals in seiner Karriere auf der Achterposition zum Einsatz kam: „Ich war mehr im Spiel, musste aber auch defensiv eine andere Rolle spielen. Es hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht.“ Der Offensivspieler brachte damit nicht nur die Magdeburger Fans unter den 16 598 Zuschauern zum Schweigen, sondern verhalf seiner Mannschaft auch zu deutlich mehr Sicherheit. Dem FCI gelangen nun selbst mehrere Ballstafetten und beinahe auch der zweite Treffer. Maximilian Thalhammer setzte Fatih Kaya mit einem Flachpass in den Rückraum in Szene, der Rechtsaußen schlug freistehend aber über den Ball (28.).

Dass es mit der inzwischen nicht unverdienten Führung in die Kabine ging, hatten die Ingolstädter kurz vor der Halbzeitpause Buntic zu verdanken. Nach einem Eckball stieg Beck am höchsten und brachte den Ball aufs Tor, der Ingolstädter Schlussmann fischte diesen mit einer starken Parade aber noch aus dem Winkel (41.).

Wie schon gegen den SV Meppen (1:1) hatten die Schanzer also erneut eine knappe Führung zu verteidigen. Doch anders als noch in der Vorwoche ging es dieses Mal gut. Die Ingolstädter ließen gegen ideenlose Magdeburger nämlich kaum noch Möglichkeiten zu und entschieden kurz vor Schluss mit dem zweiten Treffer die Partie. Dennis Eckert-Ayensa (81.) traf 128 Sekunden nach seiner Hereinnahme für den angeschlagenen Stefan Kutschke aus spitzem Winkel zum 0:2, nachdem der Angreifer von Rechtsverteidiger Björn Paulsen sehenswert in Szene gesetzt worden war.

Durch die Punktverluste der unmittelbaren Konkurrenten Hallescher FC und Eintracht Braunschweig kehrte der FCI damit wieder auf einen Aufstiegsplatz zurück – vom Aufstieg sprechen wollte aber auch am Samstag niemand. „Das bringt ja nichts, weil die Saison noch so lange ist. Wir sind oben dabei, wollen den Anschluss halten und dann werden wir schon sehen“, meinte Saibene. „Wir müssen Konstanz über die ganze Saison zeigen“, forderte Beister und ergänzte: „Mehr als drei Punkte haben wir aber nicht geholt.“

1. FC Magdeburg: Behrens - Ernst, Koglin, Müller, Bell Bell - Gjasula - Jacobsen, Bertram, Preißinger (75. Roczen) - Chahed (61. Osei Kwadwo), Beck. - FC ingolstadt: Buntic - Paulsen, Antonitsch, Schröck, Kurzweg - Keller - Kaya (85. Elva), Beister (65. Wolfram), Thalhammer, Gaus - Kutschke (78. Eckert-Ayensa). - Tore: 0:1 Beister (21.)., 0:2 Eckert-Ayensa (81.) - Schiedsrichter: Braun (Wuppertal). - Zuschauer: 16598.

Den Liveticker zum Spiel finden Sie hier