Ingolstadt
"Ein Sechser im Lotto"

Bezirksliga: Abteilungsleiter Mert holt Trainerduo Gürses/Özgül zum krisengeschüttelten Türkisch SV Ingolstadt

19.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:07 Uhr

Ingolstadt - Der Fußball-Bezirksligist Türkisch SV Ingolstadt beginnt in drei Wochen (Sonntag, 9. Februar) mit einem neuen Trainerduo die Vorbereitung auf die Restrunde.

Abteilungsleiter Nuri Mert ist es gelungen, mit Cheftrainer Günay Gürses und Co-Trainer Soner Özgül zwei "alte Bekannte" von einem neuerlichen Engagement zu überzeugen. Die beiden Übungsleiter standen schon einmal in der Verantwortung. Zudem sind die ersten Neuzugänge fix.

Gürses betreute die Fußballer vom Ruschenweg in der Kreisliga-Saison 2014/15, Özgül konnte in der Spielzeit 2010/11 als Nachfolger von Marian Zolneczko die Bezirksliga nicht halten und stieg ab - nach nur zwei Unentschieden und neun Niederlagen während seiner Amtszeit. Ähnlich schlecht ist es um den Türkisch SV Ingolstadt auch aktuell bestellt. Der 1972 gegründete Verein überwintert mit nur zwei Punkten aus 19 Spielen sowie einem Torverhältnis von 8:107 auf dem letzten Tabellenplatz. Es soll deshalb bereits jetzt ein Neuaufbau vorangetrieben werden. Die Planungen mit Gürses und Özgül sind längerfristig ausgelegt.

"Günay und Soner kennen das Umfeld und den Verein. Das ist in der momentan sehr schwierigen Phase ganz wichtig. Ich bin überzeugt, dass sie endlich wieder Ruhe reinbringen", sagt Mert. Er bezeichnet die Rückkehr der Beiden, die zuletzt in der Saison 2018/19 gemeinsam beim FC Hepberg das Sagen hatten, als "Sechser im Lotto".

Nachdem der Abteilungsleiter der Ingolstädter Türken diese Baustelle geschlossen hat, treibt er auch die Personalplanungen mit Hochdruck voran - und kann bereits die ersten Erfolge vorweisen. So kommen vom FC Grün-Weiß Ingolstadt Torwart Farug Lawal und Mittelfeldspieler Abdullahi Usman, und vom SV Denkendorf schließt sich Labinot Muljaki dem Bezirksligisten an. Die Calik-Brüder Sanser und Soner waren zuletzt für den FC Hepberg im Einsatz. Vom TSV Baar Ebenhausen wechselt Fahd Imakor zum Türkisch SV. Armin Tahiraj, der mit 13 Einsätzen zu den Stützen zählte, geht dagegen den umgekehrten Weg und läuft im neuen Fußballjahr für die "Baarer" auf.

"Wir müssen die Rückrunde irgendwie überstehen und eine Mannschaft für die Zukunft aufbauen, formen und uns neue Ziele setzen", sagt Neu-Trainer Gürses und führt aus: "Es wäre unheimlich wichtig, dass wir Selbstvertrauen tanken. Dazu braucht man aber Siege, und das wird sehr schwer. Dennoch wollen wir für die eine oder andere Überraschung sorgen und uns jedenfalls nicht mehr so hoch abschießen lassen. " Im bisherigen Saisonverlauf mussten die Ingolstädter Türken den Platz bereits zweimal mit zweistelligen Niederlagen verlassen, zwei weitere Partien gingen mit 0:9 gründlich in die Hose. Auf Aufstiegs-Trainer Servet Mengilli war nach nur fünf Spieltagen Daniel Hagen gefolgt. Der 31-Jährige rückt jetzt wieder in das zweite Glied.

In der Anfangszeit während der Vorbereitung wird Gürses seine Akteure dreimal wöchentlich zum Training bitten und will sie fit für die restlichen elf Saisonspiele machen. Unter Wettkampfbedingungen probt der Türkisch SV Ingolstadt am Sonntag, 16. Februar gegen den SV Kasing (Ort und Zeit sind offen), am Samstag, 29. Februar gegen den SV Manching (TSV Nord, Kunstrasen, 17 Uhr) und am Sonntag, 8. März um 15 Uhr beim TSV Gaimersheim. "Wir sind noch auf der Suche nach weiteren Testspielgegnern", sagt Gürses, dem auch andere Angebote vorlagen. "Aber ich habe bei den Ingolstädter Türken zugesagt, weil das meine Heimat ist", so der 48-Jährige.

Norbert Dengler