Ingolstadt
Ein Schalker auf der Schanz

FCI-Profi Maurice Multhaup hofft am Samstag auf einen Einsatz gegen die Königsblauen

30.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Maurice Multhaup und der Schwedenschimmel: Der frühere Schalker in Diensten des FC Ingolstadt informiert sich im Ingolstädter Stadtmuseum über die Geschichte der Schanz. - Foto: G. Sterner

Ingolstadt (DK) "Ein Einsatz gegen Schalke, etwas Größeres gibt es für mich nicht", sagt Maurice Multhaup wie aus der Pistole geschossen. Keine Frage, der mit 19 Jahren und drei Monaten jüngste Profi im Team des FC Ingolstadt fiebert dem kommenden Samstag (15.30 Uhr) entgegen.

Wenn die Schanzer im Audi-Sportpark den traditionsreichen FC Schalke empfangen, will der gebürtige Bottroper, der von 2009 bis 2015 das königsblaue Trikot trug, unbedingt dabei sein.

Die Chancen stehen nicht einmal schlecht, obwohl der Linksaußen bisher erst dreimal zum Einsatz kam. Aufgrund der vielen Länderspielabstellungen und der strapaziösen Reisen - gerade für die beiden Stürmer Mathew Leckie (Australien) und Dario Lezcano (Paraguay) - könnte Trainer Ralph Hasenhüttl auf frische Kräfte setzen. Zuletzt durfte Multhaup zweimal in der U 23-Mannschaft der Schanzer in der Regionalliga jeweils 90 Minuten lang spielen. "Das war wichtig für mich, weil ich seit über einem Jahr kein Spiel mehr über die volle Distanz gemacht habe", sagt Multhaup, der nach einem erfüllten Traum - seiner Bundesliga-Premiere am 12. Dezember 2015 bei Bayern München - jetzt vor allem ein Ziel hat: "Ich will so viele Einsätze bekommen wie nur möglich. Und wenn das nicht klappt, will ich mich weiter verbessern, bis ich wieder eine Chance bekomme."

Obwohl sich der antrittsschnelle und technisch beschlagene Offensivspieler viel vorgenommen hat, ist er ganz locker und unverkrampft. Gestern plauderte Multhaup bei der Aufzeichnung der intv-Sendung "Inside FCI", die heute um 18.45 Uhr ausgestrahlt wird, über seine ersten Monate in Ingolstadt und die Eindrücke in seiner neuen Umgebung.

Im Stadtmuseum zeigte sich der Abiturient durchaus wissbegierig. "Ich hatte am Gymnasium Leistungskurs Geschichte. Das hat mich schon immer interessiert", verrät Multhaup unserer Zeitung. Der Umzug nach Bayern war für den jungen Mann aus dem Ruhrpott dennoch eine große Umstellung. "Hier ist es einfach viel ruhiger, das kannte ich bisher nicht. In meiner Heimat grenzt Stadt an Stadt. Da ist viel los und mehr Stress. Aber das gefällt mir", erzählt der 19-Jährige, der mit seinen Kumpels in Oberhausen, Essen oder Gelsenkirchen unterwegs ist.

Wenn er zu Hause ist, pflegt er auch den Kontakt zu seinen Ex-Mitspielern Leroy Sané oder Thilo Kehrer. Inzwischen fühlt sich Multhaup aber auch in der Schanz wohl. Die Eltern und die beiden Geschwister besuchen den "Auswanderer" regelmäßig in seiner Wohnung und schauen sich auch jedes Heimspiel an. Vielleicht bekommen sie ihren Maurice am Samstag auch auf dem Rasen zu sehen.