Wolnzach
Ein Sack voller Mitmachlieder

Verrückt, fröhlich, ansteckend: "Sternschnuppe" reißt im Museum nicht nur das junge Publikum mit

27.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr
Auf ihre musikalische Reise gehen alle Kinder gerne mit: Mit Gitarre, viel guter Laune und wenigen Requisiten zogen Margit Sarholz und Werner Meier als Duo Sternschnuppe am Sonntag bei zwei Auftritten im Hopfenmuseum die Wolnzacher Kinder samt Eltern in ihren Bann. −Foto: Rebl, Katrin, Wolnzach

Wolnzach (WZ) Es war nicht der Nikolaus, sondern das Duo Sternschnuppe, das am Sonntag - auf Einladung der Arbeiterwohlfahrt - einen großen Sack mit ins Hopfenmuseum gebracht hat. Was es daraus an lustigen Liedern und verrückten Ideen hervorzauberte, machte nicht nur dem jungen Publikum Spaß.

Es gibt wohl kaum ein bayerisches Kinderzimmer, in dem ihre Lieder nicht rauf- und runtergehört werden: Margit Sarholz und Werner Meier schreiben seit 1993 als Künstlerduo Sternschnuppe Kinderlieder-Geschichte. Das Besondere: Nicht nur das junge Publikum liebt ihre Melodien und Geschichten, die beiden haben sich auch in die Herzen vieler Eltern und Großeltern gesungen. Kein Wunder also, dass die Idee der Arbeiterwohlfahrt Wolnzach, das Duo ins Hopfenmuseum zu holen, so gut ankam: Wegen der großen Nachfrage wurde sogar ein zusätzlicher Konzerttermin anberaumt. Zwei Mal am vergangenen Sonntag - am Vormittag und am Nachmittag - packten die beiden Künstler also ihre "Winterlieder" und so manchen anderen Klassiker aus.

Den Hinweis "Ihr dürft mitmachen und mitsingen" hätte es dabei vermutlich gar nicht gebraucht. Schon beim ersten Lied vom "Schlittenfahrn" war zu hören, dass ein Großteil des Publikums - vor allem Familien mit ihrem Nachwuchs im Kindergarten- und Grundschulalter - die einschlägigen Sternschnuppe-CDs zu Hause hat.

Nase zuhalten, klatschen, schunkeln, jubeln, mitsingen - das Publikum war flugs mitten drin in der wunderbaren Kinderwelt, die das Duo musikalisch entstehen lässt. "Hmmm!", da riecht man fast den Duft der "Bratäpfel" im gleichnamigen Lied. Und beim "Schneemobau" geht der Zwiefacher-Taktwechsel beim Mitklatschen allen völlig problemlos von der Hand.

Nach der Pause servierten Margit Sarholz und Werner Meier mit Schürze und Servierplatte noch andere musikalische Leckereien. Der Fantasie setzen sie dabei keine Grenzen, im Gegenteil ist ja gerade das Herumspinnen das Schöne: In den Sternschnuppe-Liedern besucht schon mal ein Holzwurm in Anzug und Krawatte ein feines Lokal. Oder es gehen zwei übrig gebliebene Knödel namens Franzisko und Fritz in die Disco.

Viel zu lachen gibt es bei Sternschnuppe auch und zwar für alle: Das Duo versteht sich darauf, Kinderwitz und trockenen Erwachsenenhumor unter einen Hut zu bringen. Dazu viel schauspielerisches Geschick und musikalisches Können - rundum gelungene Unterhaltung für Groß und Klein also.

Zufriedene Gesichter gab es am Sonntag auch beim Veranstalter: Die Arbeiterwohlfahrt organisierte die beiden Auftritte anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens in diesem Jahr. "Ganz bewusst", so Vorsitzender Willi Strobl, wollte man mit den Konzerten etwas für Familien bieten, "etwas, das allen gefällt". Das ist gelungen: Die Nachmittagsvorstellung war mit 190 Besuchern ausverkauft, der Vormittagstermin mit 100 Gästen auch gut besucht. "Wir sind sehr zufrieden", so Strobl im Namen der AWO, die auch künftig verstärkt auf die jüngere Generation abzielen möchte.

Erst nach mehreren Zugaben durfte das Duo Sternschnuppe in der Nachmittagsvorstellung die Bühne verlassen. Vorher hatte es aber noch einmal so richtig heimelig-schöne Stimmung gezaubert und alle aufs imaginäre "Kanapee" eingeladen - "Mei, is des schee!", erklang es aus allen Kehlen. Da wunderte es irgendwie gar nicht, dass draußen gleichzeitig wie bestellt die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen.