Geisenfeld
Ein Rhythmus, bei dem jeder mit muss

Percussion-Projekt mit einem Profi an der Förderschule – Erster Auftritt reißt das Publikum mit

25.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:20 Uhr

Sogar die Trommelfelle gerieten beim Rocken manchmal extrem in Schwingung – und auch im Bauch war der Rhythmus spürbar - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) „Du hast so einen Rhythmus, dass ein jeder mit muss“ – was man einst dem feschen Tango-Max in einem Gassenhauer zuschrieb, gilt für jeden Mitspieler der Percussion-Crew der Förderschule Geisenfeld.

Bei ihrem ersten Auftritt rockte die Band vor einem begeisterten Publikum.

So ansteckend war ihr Auftritt, dass auch die Zuhörer stampfend und klatschend mit einstimmten. „We will, we will rock you“ skandierten sie und erlebten: Musik kann richtig in den Bauch gehen, da nämlich vibrierten die Bässe körperlich spürbar nach. Zu hören gab es zudem eine faszinierende Eigenkomposition, vom Ensemble gemeinsam mit Stefan Pellmaier entwickelt.

Der studierte Percussionist und Musiklehrer hatte mit ihnen über vier Wochen lang regelmäßig geübt. Dem Mitglied der Kultband „Luz amoi“ machtet die gemeinsame Aktion „wahnsinnig Spaß“ – ebenso wie den Schülern. „Hoch spannend“ fand er das Projekt, das ihm wieder einmal bewies: Musikalität und Rhythmusgefühl sind „eine Begabung, die sich nicht an der besuchten Schulart festmacht“. Das stelle er bei seinen Kursen an diversen Einrichtungen bis hin zur Uni immer wieder fest. Und so habe er auch in der Förderschule einige „sehr talentierte Percussionisten“ erlebt, die „echt was drauf haben“.

Schulleiterin Birgit Meir zeigte sich ihrerseits überrascht, wie positiv sich der andersartige Unterricht auf so manchen Schüler auswirkte. „Sogar hyperaktive Kinder haben es geschafft, sich über 30 Minuten lang zu konzentrieren, das ist eine besondere Leistung“.

Vom Knirps aus der Schulvorbereitung bis zu Jugendlichen aus der Abschlussklasse waren alle Altersgruppen vertreten, weshalb Pellmaier die theoretischen Grundlagen sehr bildhaft verpackte. Die Notenwerte an der Tafel wurden zu Papageien, Katzen oder Wölfen, die durch den Saal tanzten. Welche Vielfalt unter den „Trommeln“ herrscht, konnten die Akteure an einer Vielzahl von Percussion-Instrumenten regelrecht „begreifen“. Von der afrikanischen Djembe über die kubanische Conga bis zur brasilianischen Surdo war alles vertreten, was Rang und Namen in der Welt des Rhythmus hat. Zu danken ist diese Vielfalt einer Spende der Firma GDF Suez in Höhe von 1700 Euro, geworben vom Elternbeiratsvorsitzenden Thomas Dähnert, dem Initiator des Trommelworkshops.

Angesichts des fulminanten Erfolges wird es nicht bei dem einen Auftritt bleiben. Einige Lehrer haben sich bereits von Pellmaier instruieren lassen und wollen jährliche Fördermittel in eine entsprechende schulinterne Fortbildung investieren.