Ingolstadt
Ein Rednerpult für zwei

Verleihung der Goldenen Bürgermedaille war nicht ohne Humor

17.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr
Ein Pult, zwei Redner: Mario Giuntoni wollte bei der Laudatio von OB Christian Lösel (links) ein Wörtchen mitreden. Giuntoni und Alexander Bubmann aus Moskau (sitzend, rechts) wurden mit der Goldenen Bürgermedaille der Stadt ausgezeichnet. −Foto: Foto: Hauser

Ingolstadt (rl) Es war wirklich eine "besondere Stadtratssitzung", jene Zusammenkunft im Historischen Sitzungssaal des Rathauses, in der Oberbürgermeister Christian Lösel gestern die Goldene Bürgermedaille der Stadt an Mario Giuntoni (92) aus Carrara und Alexander Bubmann (76) aus Moskau verlieh.

Bubmann, der frühere Direktor der Moskauer Schule 1513, hatte 1987 auf Anweisung des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, einen Brief von Schülern des Scheiner-Gymnasiums beantwortet und damit die im November 1995 vollzogene Städtepartnerschaft zwischen dem Zentralbezirk Moskau und der Stadt Ingolstadt eingefädelt. Giuntoni war Triebfeder der 1962 vollzogenen Städtepartnerschaft mit dem italienischen Carrara. Letztgenannter sorgte nicht nur durch humorige Zwischenrufe für manchen Lacher, sondern auch dafür, dass OB Lösel die Auswirkungen eines im Zuge der Diskussion um den Stadtrats-Livestream ins Gespräch gebrachten Rednerpults gleich erproben konnte. Als der OB die Verdienste des damals im Dienste der Stadt Carrara stehenden Giuntonis um die Städtepartnerschaft lobte, nahm der sprachgewandte Italiener, der nächste Woche seinen 93. Geburtstag feiert, das Rednerpult ganz ein. Und erzählte so manche Anekdote über die Städtepartnerschaft und vor allem seine Tätigkeit als Vereinsbetreuer im Fußball.

"So viel reden wir beide nur nach dem 15. Wodka", scherzte Lösel in Richtung Bubmann, der die Ingolstädter seinerseits als "meine besten Freunde" bezeichnete. Der Russe applaudierte, als Lösel, auf die momentan herrschenden internationale Spannungen eingehend, sagte: "Die Freundschaft zwischen unseren Städten bleibt bestehen".

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