Kösching
"Ein Projekt, das wächst"

Gunvor-Auszubildende bauen Spielgeräte und Bienenstand für Montessori-Schule

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Foto: DK

Kösching (DK) 17 Auszubildende der Gunvor-Raffinerie haben im Zuge der landkreisweiten Aktion "Zeit für Helden" einen Bienenstand sowie einen Bewegungsparcours für die Montessori-Schule in Kösching gebaut. Die angehenden Chemikanten und Industriekauffrauen hatten sich ein kreatives Projekt gewünscht.

Der Schulhof ist am Freitagnachmittag längst wie leer gefegt - rund um die Werkstatt wird aber noch fleißig gearbeitet: Das Kreischen der Sägen und Schleifgeräte ist schon von der Straße aus zu hören. Elf junge Männer in roten Latzhosen und Helden-T-Shirts stehen inmitten von Spänen, Holzstämmen sowie Brettern und überlegen gemeinsam die nächsten Schritte. Sie bauen für das Außengelände der Schule einen Bewegungsparcours mit einer Tic-Tac-Toe-Wand und einem Kugelspiel. "Es macht Spaß, auch einmal handwerklich etwas zu machen", sagt Michael Weber, der wie seine Kollegen bei Gunvor eine Ausbildung zum Chemikanten macht.

Das Projekt an der Montessori-Schule ist das einzige, das in der Marktgemeinde im Zuge der Aktion "Zeit für Helden" umgesetzt wird. "Ich freue mich, wenn die Helden auch nach Kösching kommen", sagt Bürgermeisterin Andrea Ernhofer, die den Azubis am Nachmittag einen Besuch abstattet. Auch die Schulleiterin freut sich über das Engagement der jungen Menschen. "Unsere Schüler wünschen sich Aktionen für das Außengelände", sagt Ute Hesse-Hedayati und spricht von einem "interessanten pädagogischen Konzept". "Wir könnten so etwas aus finanziellen Gründen höchstens mithilfe von Eltern umsetzen, deshalb sind wir auf das Ehrenamt angewiesen."

Die 17 Auszubildenden haben sich freiwillig für "Zeit der Helden" gemeldet und lange überlegt, wo sie anpacken wollen. "Ich finde es generell gut, Menschen zu helfen, deshalb habe ich gleich zugesagt", meint Michael Weber. Laut Susanne Ehrnthaler, Pressesprecherin bei Gunvor, haben sich die Lehrlinge etwas "Kreatives gewünscht, das später langfristig betreut werden kann". Das Besondere am Projekt an der Montessori-Schule sei die fachliche Unterstützung durch Techniklehrer Peter Hanauska. "Er hat die Jungs eingewiesen", erzählt Ehrnthaler. Und der ist begeistert vom Einsatz der Auszubildenden: "Das ist eine klasse Truppe, mit so viel Motivation macht das sehr viel Spaß." Der Bewegungsparcours werde "recht fix" fertig.

Einige Straßen weiter haben die sechs angehenden Bürokauffrauen ihr Projekt längst beendet: Auf der Obstwiese der Montessori-Schule an der Bahnhofstraße steht nun ein bunt bemalter Bienenstand, den die jungen Frauen nach der Anleitung des Imkervereins Ingolstadt selbst gebaut und mit Wachsplatten bestückt haben. Rundherum haben sie außerdem einige Pflänzchen gesetzt und eine große Infotafel aufgestellt. "Bienen sind ein wichtiges Thema, weil sie in Gefahr sind", sagt Ehrnthaler. "Die Mädchen hat das sehr interessiert, deshalb wollten sie sich dafür engagieren."

Einige neugierige Bienen schwirren schon um die kleinen, in Richtung der Wiese ausgerichteten Holzkästen. Das eigentliche Volk wird aber erst Mitte Juni einziehen. "Ein Stamm der sogenannten sanften Biene wird gerade noch gezogen", sagt Ehrnthaler. "Bald wird Kösching aber um rund 3000 Einwohner reicher." Den Bienenstand bezeichnet die Unternehmenssprecherin als "Grundstein", den die Auszubildenden gemeinsam mit den Schülern der Montessori-Schule in Zukunft weiterbetreuen wollen: "Es ist ein Projekt, das wächst."