Ingolstadt
Ein Platz zum Wohlfühlen

Lebenshilfe baut Werkstattgebäude für acht Millionen – Alt-OB bleibt Vorsitzender

10.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:08 Uhr

Ingolstadt (DK) Bei den Lebenshilfe-Werkstätten Am Franziskanerwasser entsteht eine neue Werkstatt für Menschen mit psychischer und seelischer Behinderung. Das Gebäude, das auf einem Nachbargrundstück zum Hauptbetrieb gebaut wird, bietet nach seiner Fertigstellung Platz für 120 Personen.

Der Neubau wird notwendig, weil die bislang 80 Menschen, die von der Lebenshilfe in diesem Bereich betreut werden, derzeit behelfsmäßig in angemieteten Räumen in unmittelbarer Nähe untergebracht sind. „Der Mietvertrag läuft nächstes Jahr im Juni aus“, sagt Geschäftsführer Peter Koch. Bis dahin soll der Neubau, mit dem im September 2013 begonnen wurde, bezugsfertig sein, so die Planung. Außerdem rechnet man bei der Lebenshilfe mit einem Zuwachs an betroffenen Personen.

In dem etwa 4000 Quadratmeter großen Komplex werden, neben einem Verwaltungsbereich, acht Montagegruppen, die Arbeiten für den Automobilhersteller Audi ausführen, zwei Gruppen für Bürodienstleistungen, eine Küchengruppe sowie zwei Gruppen für Garten- und Landschaftspflege eine neue Heimat finden. Hinzu kommen noch drei Gruppen für den Bereich Berufsfindung. „Der Schwerpunkt sind jedoch die Montagegruppen“, sagt Koch. Für diese entsteht ein eigener Lagerbereich mit einer Fläche von 500 Quadratmetern. Gefördert wird das vom Regierungsbezirk Oberbayern anerkannte Bauvorhaben laut Koch vom Bayerischen Sozialministerium mit einem Betrag von etwas mehr als drei Millionen Euro. „Die Gesamtkosten liegen bei etwa acht Millionen Euro“, sagt er.

Für Facilitymanagerin Martina Steck entsteht hier ein „Haus der Begegnung“, wie sie sagt. Große Fensterfronten, lichtdurchflutete Räume, vier Innenhöfe mit Themengärten und ein großer möblierter Flur, auf dem man sich treffen und verweilen kann, sollen Leben in die neue Werkstatt bringen. Möglich macht dies eine „geschickte architektonische Lösung“, sagt Koch. „Weil der Brandfluchtweg über die Seitengänge gewährleistet ist.“ Er rechnet damit, dass mittelfristig auch neue Arbeitsplätze entstehen werden. Für die aktuelle Belegung mit 80 Menschen sei das Personal aber schon vorhanden. „50 bis 60 Menschen können wir noch aufnehmen“, sagt er. Bis zur Vollbelegung werde es wohl bis zu acht Jahre dauern, so seine Einschätzung.

Am vergangenen Mittwoch fand auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Lebenshilfe unter anderem die Neuwahl des Vorstandes statt. Dabei wurde der erste Vorsitzende, Alt-OB Alfred Lehmann, in seinem Amt bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Gerhard Preisler und Hans-Joachim Mogwitz gewählt.