Schrobenhausen
Ein phänomenales Hinrundenende

Green Devils setzten durch 89:87-Sieg in Dachau ein mächtiges Ausrufezeichen im Abstiegskampf

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr
Freude pur: Chefcoach Jörg Weber (r.) gewann mit den Green Devils in Dachau. −Foto: M. Schalk

Dachau (SZ) Die jüngste Green-Devils-Herrenmannschaft seit vielen Jahren hat sich zum Hinrundenabschluss der Regionalliga II Süd einen spektakulären 89:87-Sieg in Dachau geholt. Das Spiel macht nun natürlich große Lust auf das Basketballjahr 2018 in Schrobenhausen.

Zur Motivation gab's diesmal "Can't stop" von den Red Hot Chili Peppers - und ja, irgendwie waren die Green Devils dann tatsächlich nicht mehr aufzuhalten. Claus-Jürgen Ludwig, der den Song ausgewählt hatte, ging im letzten Viertel mit einer Top-Vorstellung voran - genau wie der überragende Kapitän Sebastian Ritzer. Aber auch alle anderen Schrobenhausener überzeugten in Dachau mit einer absoluten Willensleistung. Einen zweistelligen Rückstand drehten sie in einem dramatischen Schlussviertel somit noch in einen 89:87-Sieg. Es könnte für sie der entscheidende Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gewesen sein.

"Zumindest ist es jetzt mal ein absolut positiver Ausgang dieser Hinrunde", sagt Coach Jörg Weber, der betont: "Für das Gefühl war das unheimlich wichtig. Und es war eine Bestätigung: Wenn die Jungs an sich glauben, können sie unglaublich guten Basketball spielen." Vor allem im ersten Viertel, das die Schrobenhausener mit 29:23 gewannen, und im Schlussabschnitt (23:15) bewiesen sie das eindrucksvoll. "Das Schlussviertel war phänomenal", sagt Weber, dessen Mannschaft insbesondere durch eine intensive Defense das Match drehte.

"In der Offense haben wir zudem schon fast so flexibel gespielt, wie ich mir das vorstelle", erklärt der Trainer. Konkret heißt das: Lukas Bäumel war unter dem Korb eine genauso gute Option wie die Distanzschützen, von denen fünf verschiedene Akteure für insgesamt sechs erfolgreiche Dreier sorgten. Am Schluss blieb Timothy Spatschek dann von der Freiwurflinie cool, verwandelte einen zum 89:87, ehe der Notwurf des Dachauer Topstars Igor Jurakic mit der Schlusssirene sein Ziel verfehlte. Gegen die Spurs, die mit allen, nicht nur fairen Mitteln (durch das Kampfgericht) versuchten, die Niederlage zu verhindern, gab es somit den ersten Sieg seit dem Schrobenhausener Wiederaufstieg 2014.

Bemerkenswert ist das vor allem, weil das Green-Devils-Team, das in Dachau auf dem Feld stand, im Schnitt nur rund 22 Jahre alt war. "Das bestätigt mal wieder unsere Philosophie: Wenn jemand ausfällt, rutscht - wie jetzt in Dachau mit Lorenz Höllbauer - ein junger Spieler ins Team und macht eine Riesenpartie", sagt Weber, der anfügt: "Bei anderen Vereinen kommt in dieser Hinsicht wenig nach." Auch wenn in dieser Saison natürlich noch längst nichts entschieden ist, sind die Green Devils auf diese Weise erneut auf dem besten Weg, die Klasse zu halten - trotz Standortnachteilen im Vergleich mit Augsburger oder Münchner Teams.

Auf jeden Fall sind die jetzt vier Siege eine gute Basis, die gleich zu Beginn des neuen Basketballjahres ausgebaut werden kann. Zum Rückrundenstart am 13. Januar müssen die Green Devils zum Tabellenletzten nach Landsberg, zum ersten Heimspiel 2018 (20. Januar) kommt mit dem TSV Jahn Freising ebenfalls ein schlagbarer Gegner. "Ich habe die Mannschaft schon darauf eingeschworen, dass wir in der Winterpause unheimlich hart weiterarbeiten werden", betont Weber. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass die Green Devils im neuen Jahr nicht wieder bis mehrere Wochen nach Saisonende um den Klassenerhalt zittern müssen.

Das in Dachau erfolgreiche Green-Devils-Team: Lukas Bäumel (15 Punkte), Jakob Eiglmeier, Jonas Fiß (2), Florian Grille (7), Lorenz Höllbauer (7), Johannes Keil (5), Claus-Jürgen Ludwig (18), Sebastian Ritzer (16), Timothy Spatschek (19) und Thomas Wenger.