Jetzendorf
Ein Paradies für Kinder

In Lindhof eröffnet der Verein Echo eine inklusive Naturstation für Benachteiligte und sozial Schwache

15.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Leben pur: Alexandra Böhnke (von links) und Katharina Streibl kommen zur Pferdepflege gerne auf den Schaffler-Hof - Foto: Ostermair

Jetzendorf (PK) Im kleinen Ortsteil Lindhof in der Gemeinde Jetzendorf hat der Verein Echo eine sogenannte „inklusive Naturstation“, den Schafflerhof, offiziell eröffnet.

Bei diesem neuen Projekt von Echo können Kinder und Jugendliche aus finanziell benachteiligten Verhältnissen vielfältige Naturerfahrung erleben. Zur Station gehört auch ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche aus München und dem Landkreis Dachau. Der Schafflerhof ist ein relativ altes Gehöft. Er liegt zwar im Kreis Pfaffenhofen, aber gleich hinter den Koppeln beginnt der Kreis Dachau. Dank der Eigenleistung der Echo-Mitglieder ist hier ein Paradies für Kinder entstanden. Auf dem Schafflerhof leben zehn Pferde, mehrere Hunde und Katzen.

Bereits heuer haben viele Kinder und Jugendliche ihre Ferien hier verbracht. Mehrere bunt bemalte Bauwägen dienen zum Übernachten. In dem alten Wohnhaus, das von der auf dem Speckhof ansässigen Familie Mair angemietet ist, gibt es eine Küche mit einem alten Herd und einer großen Eckbank, so dass es sich auch bei schlechtem Wetter gut aushalten lässt. Auch eine Werkstatt wurde eingerichtet und es gibt bereits diverse Erweiterungspläne.

Echo-Geschäftsführer Karl-Michael Brand, der zusammen mit Brigitte Wurbs den Betrieb auf dem Schafflerhof leitet, machte bei der Eröffnungsfeier keinen Hehl daraus, dass es ohne die Umweltstiftung der Sparkasse den Schafflerhof nicht geben würde. „Was gibt es Schöneres als das hier zu unterstützen“, sagte deren Vertreter Arthur Fischer und betonte, dass die Berührung mit der puren Natur für Kinder und Jugendliche ein absolut wichtiges Thema ist. „Hier kann der Nachwuchs die Natur schätzen lernen“, sagte Fischer. Eine Finanzspritze in Höhe von 5000 Euro gab es auch vom Deutschen Kinderhilfswerk, deren Vertreter Michael Kruse zur Scheckübergabe extra aus Berlin nach Lindhof gekommen war. Jedes Kind habe nach den Worten Kruses das Recht zum Spielen – und gerade in Lindhof werde dieses Recht umgesetzt. In Vertretung des Echo-Vorsitzenden Martin Bügler hielt Haimo Liebich, der 24 Jahre im Münchner Stadtrat saß und Gründungsmitglied von Echo ist, die Festrede. Echo sei 1990 als Verein für integrative Spiel- und Kulturpädagogik gegründet worden. Das Leitbild lautet: Es ist normal, verschieden zu sein. „Alle reden heute von Inklusion, Echo lebt das schon lange“. Im Vereine werde mit Methoden der Kulturpädagogik, Spielpädagogik und Erlebnispädagogik und nach den Grundsätzen der kulturellen und politischen Bildung gearbeitet.

Mit dieser inklusiven Naturstation und dem Ferienlager wolle man Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung sowie aus schwierigen sozialen Verhältnissen vielfältige Naturerfahrungen im Jahreslauf und das Zusammensein mit Tieren ermöglichen. Die tiergestützte Pädagogik reiche bis hin zu therapeutischen Einheiten im heilpädagogischen Reiten. Dem engagierten Team zollte Liebich Respekt.

Bevor das Buffet eröffnet wurde, verlas Brand noch ein Grußwort des verhinderten Jetzendorfer Bürgermeisters Manfred Betzin (CSU), der zu dem Schluss kommt: „Es ist eine tolle Sache, so ein Projekt in der Gemeinde zu haben“.