Neuburg
Ein Pächter für die "Rennbahn"

Emal Zazai will das Lokal im September öffnen – Vier Millionen und Streit mit Planern

29.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:12 Uhr

Die Fassaden der Rennbahn machen bereits einen ansehnlichen Eindruck. Vor zwei Jahren hat die Brauerei Kühbach das frühere Traditionshotel in Neuburg gekauft. Die Baukosten stiegen und die Hotelpläne platzten. Nun will der Baron sein Projekt erfolgreich zu Ende bringen - Foto: r

Neuburg (r) Die „Rennbahn“ hat einen Pächter: Der iranische Gastronom Emal Zazai soll das Traditionslokal übernehmen. Er führt bereits eine Gaststätte in Augsburg und will im Herbst in Neuburg eröffnen. Der Umbau der Rennbahn verzögert sich, mit dem Start zum Schlossfest wird es nichts werden.

Bauherr Umberto von Beck-Peccoz hat mit dem Neuburger Büro Beck, Hauk, und Denzinger neue Architekten mit der Fertigstellung beauftragt. Gegen seine bisherigen Planer aus Eichstätt strebt er wegen des Zeitverzugs eine gerichtliche Auseinandersetzung an. „Wir wollten im April 2012 fertig sein, und jetzt wird es September 2013“, sagt der Kühbacher Brauereiunternehmer dazu.

Nichtsdestoweniger geht er von einem uneingeschränkten Erfolg seines Neuburger Projektes aus. Die sechs großzügig gehaltenen Wohnungen mit Schlossblick würden gerade vermarktet und fänden wohl bald Mieter. Der Ausbau der Gastronomieräume gehe voran. Im großen Kinosaal des früheren Hofgartentheaters arbeiten momentan die Trockenbauer.

Der Saal erhält eine „Lichtdecke“ und Stoffbespannung an den Wänden. 250 Gäste finden bei Festivitäten Platz. Die Rotarier haben sich bereits auf der Baustelle umgeschaut – vielleicht suchen sie ein neues Vereinslokal.

Die Nebengebäude an der Weinstraße sind fertiggestellt und gewerblich vermietet. Baron Umberto von Beck-Peccoz wertet diesen Umstand als Etappenerfolg. Der Rennbahn-Komplex biete 3000 Quadratmeter Nutzfläche. Wenn man noch die Auflagen der Denkmalpflege berücksichtige, ergäben sich erhebliche Anforderungen an den Bauherren und die Handwerker. Man werde sie letztlich erfüllen, da ist sich der Baron sicher: „Wir haben die vier Millionen Euro in Neuburg nicht versenkt“. Soviel nämlich werde das „Projekt Rennbahn“ letztlich kosten.

Eine Hoppla-Hopp-Eröffnung, um den Umsatz beim Schlossfest mitzunehmen, habe man nicht gewollt, so der Baron. Bei der Pächtersuche glaubt er mit Emal Zazai den Richtigen gefunden zu haben. Der Gastronom betreibe erfolgreich ein großes Ausflugslokal („Seelounge“) am Kuhsee in Augsburg-Hochzoll. In Neuburg soll er mit der Rennbahn hochwertige internationale Küche servieren, ohne in „Frontalkonkurrenz“ zu bestehenden Lokalen in der Stadt zu gehen. Baron Umberto von Beck-Peccoz: „Wir wollen etwas anbieten, das es in Neuburg noch nicht gibt“.