Neuburg
Ein "nutzloser Sonntagnachmittag"

Über 200 Pilger folgten am Sonntag dem Jakobsweg der Kunstkreisfreunde

27.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

 

Neuburg (r) „Für einen nutzlosen Nachmittag nicht ganz schlecht.“ Franz Appel nickt zufrieden, als er hört, dass bis Sonntagmittag 130 „Pilger“ über die Sächenfarthmühle den Schutterberg hinaufgewandert sind. Am Nachmittag verdoppelte sich dann die Zahl der Gäste am „Neuburger Jakobsweg“.

Zum sechsten Mal hatte Kulturpreisträger Franz Appel mit seinen Freunden vom Kunstpreis die besinnliche Wanderung organisiert. Es sollte ganz einfach ein Ausflug in die Natur sein, angereichert mit Kunst am Wegrand, mit Kommunikation und guten Gefühlen.

Die 16-Kilometer-Strecke gehört als kleiner Mosaikstein in den realen Jakobsweg, der in seiner deutschen Fassung tatsächlich zwischen Eichstätt und Kaisheim ein Stück durch den nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen führt. Und weil die Route fast exakt der geplanten und umstrittenen Gleichstromtrasse entspricht, nutzten die Kunstkreisakteure den Jakobs-Sonntag zu einem Plädoyer gegen die Trasse.

Im Mittelpunkt aber stand die Kunst von Fahnen, Steinen, Ölbildern, Skulpturen, Erzählungen, Theater und einem „Fernbild“, zu sehen von Gut Siglohe Richtung Urdonautal. Förster Alfred Hornung bot geduldig seine Waldbilder an, am Antennenplatz, dem Hainberggipfel, wartete Weltschmerz-Theater von Sissy Schafferhans und Vicky Müller-Toussa. Gefallen bei den Pilgern zu Fuß oder per Rad fanden die Naturobjekte im Wald, auf Gut Siglohe und natürlich vor der Naturkulisse der Mauerner Höhlen. Wer den kleinen Jakobsweg mit Einsatz seiner Sinne geschafft hatte, den erwarteten in Rennertshofen ein kleiner Muschel-Anhänger und der Heilige Jakobus in der Pfarrkirche.