Xabi
Ein Neuzugang für die Bank?

28.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Xabi Alonsos Wechsel von Real Madrid zum FC Bayern ist für die Fans ein echter Transferhammer: der nächste große Name im Team, ein Weltstar, der fünfte Spanier. Dadurch kann aber langfristig auch ein Problem entstehen.

Der gebürtige Baske, der immer wieder durch seine Präsenz auf dem Platz zu überzeugen wusste, ist eine Bereicherung für jedes Team. Auch in der spanischen Nationalmannschaft, aus der Alonso kürzlich zurückgetreten ist, bewies er Nehmer- und Führungsqualitäten. Die Entscheidung ihn zu verpflichten ist also einerseits durchaus nachvollziehbar.

Auf der anderen Seite ist Alonso auch schon 32. Wie lange er noch auf Top-Niveau mitspielen kann, wird man sehen. Die zwei Jahre, die ihm Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer mindestens noch gibt, scheinen eine gewagte Prognose zu sein. Den amtierenden Champions-League-Sieger hat der Spanier verlassen, weil ihm Trainer Carlo Ancelotti keinen Stammplatz mehr in Aussicht gestellt hat. Den erhofft er sich nun beim FCB.

Aktuell hat er auch gute Chancen: Für die Bayern gilt es wegen der vielen Verletzten die Lücke im defensiven Mittelfeld zu schließen. Aber was passiert wenn alle Leistungsträger wieder fit sind und in die Startaufstellung drängen? Lahm, Thiago, Schweinsteiger, Rode, Martinez und Alaba sind allesamt Alternativen für Pep Guardiola auf der Sechser-Position. Ist die Verletztenmisere also überwunden, droht Alonso in München ebenfalls der Platz auf der Bank und den Bayern ein Luxusproblem. Er wird sich nämlich auch bei seinem neuen Verein nicht mit der Reservistenrolle begnügen.

Kurzfristig ist Alonso ein Gewinn, aber ob er über längere Zeit hinweg zu Einsätzen kommt, bleibt fraglich. Ein Leihgeschäft zwischen Real und Bayern München hätte dieses Problem lösen können.