Steinsdorf
Ein neues Dach für das Gotteshaus

Außenarbeiten an der Steinsdorfer Kirche könnten noch vor dem offiziellen Winterbeginn abgeschlossen werden

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Das Dach der bei einem Brand zerstörten Steinsdorfer Kirche ist beinahe fertig. −Foto: Ammer, Isabel

Altmannstein (DK) Die letzten Arbeiten am neuen Kirchendach des Steinsdorfer Gotteshauses laufen. Auch der Maler hat schon die ersten Pinselstriche auf der Mauer gesetzt. Kirchenpfleger Wolfgang Roth hofft, dass die Außenarbeiten noch vor dem offiziellen Winterbeginn fertig werden.

Am Haupteingang in die bei einem Brand Anfang März schwerbeschädigte Kirche finden sich zwei Farbfelder. Marianne Thoma von der Kirchenverwaltung erklärt, sie würden zum dunkleren Geldton tendieren. Die Originalfarbe sei noch eine Spur dunkler gewesen. "Wir hoffen auf eine gute Witterung, damit der Maler vor dem Winter außen noch fertig wird", betont Wolfgang Roth - und in der Tat soll es zum Wochenende hin wieder etwas wärmer werden.

Auch am Dach wird derzeit gewerkelt. Eigentlich hätten die Arbeiten schon abgeschlossen sein sollen, doch das alte Kirchenschiff ist etwas aus der Spur gekommen, wie Roth erklärt. Es hat sich also etwas verzogen, um zehn Zentimeter um genau zu sein. Deshalb musste es statisch neu berechnet werden. "Es ist wichtig, dass das Dach vor dem Winter abgeschlossen wird", betont Roth. Die Verantwortlichen hoffen, dass es in den kommenden Tagen fertig wird, dann kann auch der Kran abgebaut werden. Der steht immerhin seit 7. März neben der Kirche und blockiert die Straße.

Bis auf die beiden großen Fenster, die noch fehlen, könnte die Kirche von außen also noch vor Weihnachten fertig werden. Die beiden bunten, deckenhohen Glasfenster, die jeweils aus 15 einzelnen Scheiben stehen, müssen in großen Teilen neu gefertigt werden. Das Fenster, das sich hinter dem Altar befand, ist komplett verstört. Zwar wurden die Scherben eingesammelt, doch nachdem es nicht historisch ist, ist es leichter, das Glas ganz neu zu machen. Das gegenüberliegende, östliche Glasfenster war beim Brand fast als Ganzes nach draußen gefallen. Hier sind noch einige Scheiben erhalten. Nur die Zerbrochenen müssen ersetzt werden.

Im Inneren der Kirche ist ebenfalls ein Gerüst aufgebaut. Hier wird demnächst ebenfalls mit den Verputz- und Malerarbeiten begonnen. Dazu soll eine mobile Heizung in die Kirche kommen. Auch der Estrich ist bereits auf dem Fußboden. Die Marmorarbeiten seien vergeben, weiß Roth, ebenso wie viele andere Arbeiten im Kircheninneren. Kaputt ist der Ambo, wie der Alter aussieht, müsse man erst noch abwarten. Momentan ist er verkleidet, doch die Bronze, die seine Vorderseite ziert, könnte ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Die Gegenstände aus der Sakristei wurden gereinigt, auch die Gewänder sind aus der Reinigung zurück.

Die Schreinerarbeiten erledigen in erster Linie Firmen aus der Region, dazu gehören die Kirchenbänke, die Beichtstühle, aber auch ein neues Podest, das sich unter den Kirchenbänken befinden wird. Nachdem die Heizung künftig nicht mehr im Boden, sondern direkt unter den Kirchenbänken verläuft, soll das Holzpodest die Kirchgänger etwas vom kalten Boden abschirmen.

Die Orgel ist ebenfalls vergeben, hier hätten sie sich auch mit den Organisten in Steinsdorf abgestimmt. Drei Register mehr wird das neue Kircheninstrument bekommen - und auch auf den technisch neuesten Stand gebracht werden. Dabei will der Orgelbauer aber auch alte Teile aus dem ursprünglichen Instrument verbauen. Das Gehäuse ist momentan beim Restaurator, es soll wieder verwendet werden, muss allerdings etwas vergrößert werden. Zwölf Monate mindestens werde es dauern, bis Steinsdorf wieder eine Orgel hat, weiß Roth. Die ersten Gottesdienste in der neuen alten Kirche werden also noch ohne stattfinden müssen - an der passenden Musik sollte es aber dennoch nicht scheitern, wie auch jetzt bei den Messen im Dorfgemeinschaftshaus nicht.

"Es sollte noch ein bisschen schneller gehen", sagt Wolfgang Roth und lacht. Ansonsten sind er und die übrigen Verantwortlichen aber recht zufrieden mit dem Fortschritt, den die Arbeiten an der Kirche machen. Auch mit der Finanzierung durch die Versicherung klappe bisher alles. Zwar gebe es manche Arbeiten, "bei denen wir etwas draufzahlen", so Roth, doch dafür hätte man zum Beispiel darauf geachtet, die Aufträge möglichst in der Region zu vergeben.

Was noch in der Luft hängt, ist die Elektrik. Die Firmen hätten viel zu tun. Deshalb wird es noch etwas dauern, bis die Kirchturmuhren wieder laufen. Doch immerhin ist der Turm in gutem Zustand, Glocken und Uhren sind in Ordnung. Nur das Kreuz braucht eine neue Vergoldung.