Eichstätt
Ein neues Buch zum Geburtstag

Mundartdichter Sepp Hardt wird heute 85 und hat gerade seinen vierten Gedichtband veröffentlicht

15.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:30 Uhr
Wird heute 85 Jahre alt: der Schreinermeister, Sänger, Trachtler und Dichter Sepp Hardt mit seinem neuesten Werk. −Foto: Straßer

Eichstätt (rin) Als Schreiner-meister, Dichter, Sänger und vor allem als Trachtler ist Sepp Hardt weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt.

Heute feiert der gebürtige Eichstätter seinen 85. Geburtstag.

Und dazu hat er sich selbst ein außergewöhnliches Geschenk gemacht: Gerade ist sein mittlerweile vierter Band bayerischer Mundartgedichte erschienen. "I soags wias is" lautet der Titel. Der erste Band - "Ausm Lebm griffa" - kam im Jahr 2002 heraus, doch Gedichte verfasst Sepp Hardt schon viel länger. "Mein Sohn ist früher nie ohne Gedicht ins Bett gegangen", erzählt er. Damals habe er zunächst aus sämtlichen im heimischen Haushalt vorhandenen bayerischen Gedichtbänden vorgelesen - "und dann sans ma ausganga". Also fing Hardt an, selbst Mundartgedichte zu verfassen und dem Sohn zum Einschlafen vorzutragen.

"Und der konnte sich das alles merken! Bis er so 12 oder 13 Jahre alt war, hat er meine Gedichte auch gerne öffentlich vorgetragen, etwa auf dem Volksfest", schmunzelt Hardt. Schließlich ermunterte ihn ein Freund, seine Werke in gedruckter Form zu veröffentlichen. Nun also ist, pünktlich zum 85. Geburtstag, bereits sein viertes Buch erschienen. Den Untertitel, "A bissl wos für's Herz und zum Lacha", könnte man als Lebensmotto des Jubilars verstehen: Neben seiner Berufstätigkeit als Schreinermeister hat sich Sepp Hardt immer auch für Musik und Geselligkeit in seiner Heimatstadt Eichstätt eingesetzt.

Seit 1948 ist Sepp Hardt zum Beispiel der Trachtensache unermüdlich verbunden und hatte mehrere Ehrenämter inne. Als Vorsitzender des Eichstätter Trachtenvereins (1974-1986) befasste er sich gleich in den ersten Jahren mit dem Bau eines eigenen Vereinsheims in der Parkhausstraße. Ein wichtiger Meilenstein war auch die Wiederbelebung der "Eichstätter Volkstracht", die nach alten Fotografien und Zeichnungen originalgetreu gelang. Von 1974 bis 1992 war Hardt außerdem Zweiter Vorsitzender des Donaugau-Trachtenverbandes, bis 2004 Vorsitzender. Die Musik spielte im Leben des Rentners ebenfalls immer eine wichtige Rolle. Bereits in jungen Jahren spielte er in der Trachtenkapelle und später in den Kapellen "Gradl" und "Heinz Glas" Schlagzeug. 2001 schloss er sich als Sänger dem Böse-Buben-Club Eichstätt an, kurz darauf wurde er dessen Präsident.