Laibstadt
Ein neuer "Isagasslersteg" für Laibstadt

Brücke aus Metall verbindet jetzt die beiden Ortsteile - Vor knapp 200 Jahren ist im harmlos erscheinenden Weschlbach ein Mann ertrunken

22.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:18 Uhr
Die Verbindung zwischen Oberdorf und Unterdorf in Laibstadt ist die jetzt erneuerte Brücke über den Laibstädter Weschlbach. −Foto: Herler

Laibstadt - Eine neue Fußgängerbrücke über den Weschlbach in Laibstadt hat die Stadt Heideck anfertigen lassen.

Damit wurde zügig auf den Hinweis bei der Bürgerversammlung im Herbst des vergangenen Jahres reagiert, dass die hölzerne Vorgängerbrücke in einem schlechten Zustand sei. Der neue "Isagasslersteg" ist jetzt aus Metall und sollte so die nächsten Jahrzehnte überdauern. Mit der neuen Brücke bleibt die wichtige Verbindung zwischen dem Unterdorf und dem Oberdorf erhalten.

Der Fußweg zwischen beiden Ortsteilen heißt im Volksmund "Isagassler", wobei Bezug auf das daneben liegende Anwesen genommen wird, dessen Hausname einst "Isabauer" war. Dieser Hausname rührte vermutlich davon her, dass auf dem Hof einst Esel als Nutztiere gehalten wurden.

Dass in dem kleinen und recht harmlos erscheinenden Weschlbach, der im Hochsommer regelmäßig austrocknet, vor vielen Jahrzehnten ein Mann ertrunken ist, würde man auf Anhieb nicht vermuten. Wagnermeister Josef Schmidt, der in seinem Rechnungsbuch auch diverse Geschichten aus dem Dorfleben notierte, hatte dieses dramatische Ereignis aufgeschrieben:

"Im Jahre 1821 am 30. April nachmittags zog sich ein Gewitter zusammen und fing schröcklich an zu regnen. Von allen Seiten kam das Wasser in das Dorf, und wurde so stark, dass es zwischen den Anwesen des Strullerbauern und des Waschlbauern fünf Schuh hoch stieg. Unterdessen nahm das Wasser alles mit: alle Stege, Brunnscheren, Schäffer und Pflüge, langes und kurzes Holz. Unterdessen kam das Kuhvieh von der Weide wie wild und wollte seinen üblichen Weg zum oberen Dorf gehen, aber das Wasser nahm das Vieh alles mit fort, bis an des Pfarrers Garten. Dort wurde der Zaun niedergemacht und das Vieh kletterte durch den Pfarrgarten und war gerettet. Derweil fuhr der Waschlbauer Michl Böll mit zwei Pferden und einem Wagen das obere Dorf herab. Auf dem Wagen saß auch der Michl Tempelmeier. Als sie an den Weschlbach kamen nahm das Wasser den Wagen und die Pferde und führte sie quer bis an des Waschlbauerns Stadleck. Dort stürzte der Wagen um und der Michl Böll rettete sich mit großer Gefahr und der Michl Tempelmeier musste seinen Geist aufgeben und das Wasser nahm ihn mit. Des anderen Tages fand man ihn auf halbem Weg nach Aberzhausen. "

nhe