Geisenfeld
Ein Naturfreund, der Geschichte(n) liebt

Stadtarchivar und langjähriger Verwaltungschef: Hans Strauß feiert am Samstag seinen 75. Geburtstag

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Jubilar Hans Strauß mit seinen bisherigen Veröffentlichungen. Vielleicht kommt demnächst eine weitere hinzu. - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (kog) 30 Geschichten hat er schon fertig über seine Erlebnisse und Erfahrungen als Bub in den 1950er Jahren. Soll daraus ein weiteres Buch werden? "Das lass ich einfach auf mich zukommen", sagt Hans Strauß, der an diesem Samstag seinen 75. Geburtstag feiert. Nur eines weiß der langjährige Geschäftsleiter der Stadt Geisenfeld ganz genau: "Ich möchte, solange es geht, körperlich und geistig aktiv bleiben."

Und dass er viel für seine Fitness tut (zweimal in der Woche zieht es ihn ins Fitnessstudio), dies sieht man dem Jubilar an, der sich seit zehn Jahren um das Geisenfelder Stadtarchiv kümmert. Jeden Donnerstagvormittag trifft man ihn hier an ("Oft nehm ich mir auch Unterlagen zur Bearbeitung mit nach Hause"), und weitermachen will er als Stadtarchivar so lange, "wie es die Gesundheit zulässt und man mich für diese Aufgabe haben will".

Aus seinem Hauptberuf als Geschäftsleiter im Geisenfelder Rathaus ist der Jubilar im November 2006 verabschiedet worden - nach 32 Jahren im Amt. Seinen Dienst in der Geisenfelder Stadtverwaltung begann Hans Strauß, der zuvor Einzelhandelskaufmann in der Autobranche gelernt hatte, 1967 unter Bürgermeister August Prechter. 1974 wurde ihm nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Josef Doesel die Geschäftsleitung im Rathaus übertragen.

Voll in seine Zuständigkeit fiel dabei die Abwicklung der Gemeindegebietsreform 1971 und 1978, bei der elf ehemalige Gemeinden in die Stadt eingegliedert wurden. In seinem Werk von 2012 "Der freiwillige Zwang" hat sich Strauß ausführlich mit dieser Reform beschäftigt. Darüber hinaus hat der Jubilar auch bereits ein Buch über Geisenfelder Haus- und Hofnamen herausgebracht sowie ein Büchlein über hiesige Straßennamen. Auf sein Konto geht aber auch die erste Geisenfelder Stadtbroschüre von 1982 - "mit selbst gezeichnetem Stadtplan", wie er schmunzelnd erzählt.

Über 25 Jahre lang war Hans Strauß zudem Standesbeamter, der in dieser Funktion einige Hundert Trauungen vollzogen hat. Nach seiner Kandidatur für das Amt des Geisenfelder Bürgermeisters 1990 war der Jubilar bis 2002 für die CSU Mitglied im Kreistag. Zwölf Jahre lang war Hans Strauß Vorsitzender des Geisenfelder Fischerrings, für den er eine Chronik geschrieben hat, und bei der Geisenfelder Stadtkapelle war er gar Gründungsmitglied. Das versteht es sich, dass ihm die Kapelle an seinem 75. Geburtstag an diesem Samstag ein kleinen Ständchen spielen will. Gefeiert wird zu Hause im Familien- und Freundeskreis. Um die Gratulanten kümmern wird sich dabei auch seine Frau Resi, mit der Hans Strauß seit 51 Jahren verheiratet ist und mit der der Naturfreund gerne Wanderurlaube in Südtirol verbringt. "Da haben wir auch heuer einige schöne Touren gemacht", schwärmt der Jubilar. Und so fit, wie er sich hält, ist davon auszugehen, dass da in den nächsten Jahren noch viele dazukommen werden.