Ingolstadt
Ein Nasenbeinbruch stört ihn nicht

Kickbox-Weltmeister Johannes Wolf will trotzdem kämpfen – und seinen Titel gegen einen unbequemen Kontrahenten verteidigen

20.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:42 Uhr

Mit voller Wucht: Der Ingolstädter Kickbox-Weltmeister Johannes Wolf garantiert spektakuläre Fights - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Man kann sagen was man will über das Kickboxen – wenn aber Johannes Wolf im Ring steht, ist ein Spektakel garantiert. Am Samstag in einer Woche, am 31. März, möchte der Ingolstädter nun seinen Weltmeisterschafts-Titel trotz eines Nasenbeinbruches in der Byblos-Lounge verteidigen.

Erneut ist es nicht die große Halle, sondern ein eher kleiner Rahmen, in dem der Doppelweltmeister antreten wird. Doch die Byblos-Lounge ist ein seriöses und erstaunlich ansprechendes Ambiente für eine WM. Neben dem Hauptact hat Veranstalter Jens Lintow kleine Showeinlagen und etliche Rahmenkämpfe unter anderem mit Europameister Rene Kretschmar und Lokalmatador Johann Kun geplant, außerdem wird beim sogenannten Dinner-Boxen Essen gereicht. Gut 200 Zuschauer können bei dem WM-Kampf dabei sein.

Zuletzt hatte Wolf in der Byblos Lounge seinen Titel des Weltverbandes ISKA gegen den Türken Vedat Uruc verteidigt. Nach einem Leberschlag mit dem Fuß in der dritten Runde war der Kampfabend, wenn auch zugunsten Wolfs, viel zu früh beendet. So richtig war Wolf bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefordert, dabei schien der Gegner zäh, schnell und aggressiv. Nur der Leberschlag kam unerwartet und bedeutete das schnelle Ende. „Wenn du so einen Treffer kassierst, bleibt dir die Luft weg, und es ist vorbei“, weiß Wolfs Trainer Jens Lintow aus eigener Erfahrung.

Am Samstag in einer Woche will der Ingolstädter nun seinen zweiten WM-Gürtel verteidigen. Auch beim Verband WAKO – lediglich WAKO und ISKA sind im Kickboxen renommiert und ernst zu nehmen – wird Wolf in der Klasse bis 58,2 Kilo als Titelträger geführt.

Der Gegner Wolfs ist kein Unbekannter. Roberto Pizzagalli ist mehrfacher italienischer Meister, hatte aber bisher noch keinen WM-Kampf. Laut Lintow liegt das daran, dass Pizzagalli einen sehr unbequemen Kampfstil pflegt: „Wer konnte, ist ihm bisher aus dem Weg gegangen. Er gilt als erfahrener Kämpfer und soll vor allem sehr robust sein.“ Lintow grinst, als er an die Qualitäten seines eigenen Kämpfers denkt: „Ob er allerdings was wegstecken kann, weiß ich nicht.“

Wie schon so oft, wird Johannes Wolf auch diesmal lädiert in den Kampf gehen. Er hat sich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Allerdings nicht beim Boxen, wie Lintow betont: „Es ist beim Fußballspielen passiert.“ Aus diesem Grund konnte der Ingolstädter in den vergangenen Wochen auch kein Sparring bestreiten. Zweifels-ohne ein Nachteil für Doppelweltmeister Wolf. Aber Lintow wäre nicht Lintow, wenn er nicht auch in dieser Situation seine heitere Unbekümmertheit bewahren würde: „Dann muss sich der Johannes im Kampf halt schneller bewegen, damit er nichts abbekommt.“ Und Wolf witzelt: „Ich hoffe halt, dass die Nase im Kampf hält.“ Kein Gedanke jedenfalls, den WM-Fight wegen einer Lappalie wie einem Nasenbeinbruch anzusagen.

Rest-Tickets für den Kampf sind im Kickboxtempel Ingolstadt in der Gaimersheimer Straße 52 erhältlich. Infos auch unter www.kickboxtempel.de.