Thalmässing
Ein nahtloser Übergang von Friseurin zu Friseurin

Anne Engelhardt übernimmt Salon von Renate Blechschmidt - Auf den Köpfen hat sich viel geändert

05.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:35 Uhr
Eine gute Lösung für Anne Engelhardt (rechts) und Renate Blechschmidt ist der Salonwechsel, der in wenigen Wochen ansteht. Aber auch der Ort profitiert davon: Er behält ein Friseurgeschäft. Zudem wird durch den Wechsel ein weiterer Leerstand verhindert. −Foto: Karch

Thalmässing (al) "Jetzt ist ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.

. " Friseurmeisterin Renate Blechschmidt freut sich darauf, am 17. August Kamm, Schere und Fön beiseite legen zu können und in den privaten Teil ihres Lebens zu starten. An diesem Tag ist ihr Friseursalon das letzte Mal geöffnet.

"Das Wunder" ist ihr in Gestalt von Anne Engelhardt begegnet, ebenfalls Friseurmeisterin. Denn die hat vor einigen Monaten bei ihr einfach einmal angefragt, wie es denn mit Blechschmidts Geschäft weitergehen soll. Denn Engehardt musste sich auf die Suche nach einem neuen Salon machen, weil das Haus, in dem ihr Geschäft untergebracht ist, verkauft wurde. "Ich habe nicht gewusst, wie es für mich und meine Leute weitergeht. " Bei Renate Blechschmidt war sie mit ihrer Anfrage genau an der richtigen Stelle. Die hatte schon eine Weile altersbedingt mit dem Gedanken geliebäugelt, aufzuhören. Allerdings war ja da noch der Salon, der ihr in den vielen Jahrzehnten ans Herz gewachsen ist.

"Ich habe von Dienstag bis Samstag jeden Tag zehn Stunden hier gearbeitet und ich habe das gern gemacht, sehr gern", versichert sie. Genau 40 Jahre ist es jetzt im Juli her, dass sie ihr Geschäft aufgemacht hat. Zuvor hatte sie den Laden mit ihrem Mann in Schuss gebracht. Ganz früher war hier eine Schmiede untergebracht, danach ein Geschäft für Fahrräder und Haushaltsartikel. Nachdem die Mutter des Hausbesitzers aufgehört hatte, stand das Gebäude leer. Dementsprechend umfangreich fiel die Sanierung aus. "Wir haben hier von der Schmiede ein Hufeisen gefunden. Anscheinend hat es Glück gebracht", sagt Renate Blechschmidt schmunzelnd.

1978 hatte sie ihre Meisterprüfung gemacht, in Teilzeit gearbeitet und Sohn Jürgen aufgezogen. "Langweilig war das nicht. " Wenn sie heute zurückblickt, stellt sie fest, dass sich in den 40 Jahren im Friseurgeschäft einiges geändert hat. "Früher sind die Frauen vor bestimmten Anlässen zum Friseur gegangen, heute wollen sie, dass sie mit ihrer Frisur jeden Tag gut zurechtkommen. " Blechschmidt erinnert sich noch genau: "Wenn die Leute früher nach Nürnberg gefahren sind, sind sie am Tag zuvor zum Friseur gegangen. "

Heute sei das anders. Die Haare würden viel öfter gewaschen, die Frisuren seien nicht mehr so steif und die Frauen würden den Umgang mit dem Fön selbst beherrschen. Deswegen gebe es auch weniger Dauerwellen, die nur bei manchen Haaren und Friseuren notwendig seien. "Heute will auch kein Mann mehr ein Toupet. Wenn nur noch ein paar Fäden übrig sind, rasiert er sich den Kopf. "

Mit Männerköpfen kennt sich Anne Engelhardt auch aus, kommen doch viele Herren in ihren Salon. Deshalb wird sie auch im neuen Laden ein wenig umbauen müssen, um für diesen Bereich mehr Platz zu haben. So wie sie es in ihrem Geschäft gewohnt ist, das sie jetzt im 25. Jahr führt. Bevor sie das Geschäft vom Ehepaar Scharrer übernommen hat, hat sie sechs Jahre lang einmal in der Woche im Salon gearbeitet und auch die Urlaubsvertretungen übernommen.

Dass es jetzt an einem neuen Standort für sie und ihre zwei Angestellten weitergeht, freut sie sehr. Als Thalmässingerinnen finden es die beiden Friseurinnen auch gut, dass der Marktplatz nicht unter einem weiteren Leerstand leiden muss. Besonders freut es sie auch, dass diese Geschäftsübernahme so "harmonisch" läuft. Ab 8. Oktober wird der Salon Engelhardt am Marktplatz 18 dann geöffnet sein.