Scheyern
Ein Motivator für den ST Scheyern

Peter Schertel soll in der kommenden Saison den Kampfgeist der Fußballerinnen wecken

22.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

Daniela Kügler (rechts) und Katrin Schaipp (hinten Mitte/im Spiel gegen Geroldshausen) haben mit dem ST Scheyern in der Bezirksliga viel vor. Den neuen Coach Peter Schertel kennen sie bereits. - Foto: Semet

Scheyern (PK) Der ST Scheyern setzt für die kommende Saison auf Peter Schertel (kleines Foto). Als Trainer der Frauenmannschaft soll er diese langfristig ins obere Tabellenfeld der Bezirksliga führen. Seine wohl schwerste Aufgabe wird es dabei sein, die talentierten Scheyererinnen zu motivieren.

Bewegte Zeiten liegen hinter den Scheyerer Fußballerinnen. Nach zwei durchwachsenen Spielzeiten unter insgesamt drei verschiedenen Trainern scheint jetzt Ruhe beim Sport- und Turnverein einzukehren. Mit Peter Schertel verpflichtete der Verein jetzt einen Altbekannten. Dieser trainierte in der vergangenen Saison bereits die Spielgemeinschaft aus der zweiten Scheyerer und der ersten Frauenmannschaft des MTV Pfaffenhofen und feierte mit ihr die Vize-Meisterschaft in der Kreisklasse.

Schertel legte schon damals das Training des ersten und zweiten Scheyerer Teams zusammen, als Ex-Coach Robert Ostermeier in der Winterpause seinen Hut nehmen musste. Ostermeier kehrte zur D-Jugend-Mannschaft zurück, mit der er zusammen mit Übungsleiter Heiner Bosse auch in der vergangenen Saison große Erfolge feierte.

Die Entscheidung der Scheyerer Verantwortlichen, Peter Schertel als Bezirksliga-Coach zu verpflichten, kam deshalb nicht sonderlich überraschend. Schließlich hatten sie ausreichend Zeit, den Neuen bei seiner Arbeit zu beobachten. „Peter passt sehr gut zur Mannschaft“, fällt Heiner Bosse, Sportlicher Leiter und D-Jugend-Trainer in Scheyern sein Urteil.

In seinen Augen liegt das Problem der Bezirksliga-Mannschaft aber vornehmlich gar nicht an der Qualität des Trainers. Vielmehr ist das Auftreten der Mannschaft entscheidend, da die Einstellung der Spielerinnen nicht gestimmt hat. „Schon als ich das Team für die Saison 2011/12 übernommen hatte, war der Wille, ganz oben mitzuspielen, nicht da“, sagt Bosse. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft sei zwar sehr gut, aber das Verhältnis zum Übungsleiter war in den vergangenen Jahren von zahlreichen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten geprägt. Jetzt liegt es an Schertel, den Kampfgeist der Scheyererinnen zu wecken und eine Einheit zwischen Mannschaft und Coach zu formen. Er selbst ist sich sicher: „Das Potenzial für das obere Tabellenfeld ist auf jeden Fall da. Das war auch ein Grund für mich, die Mannschaft zu übernehmen.“ Aber nicht nur die Trainerfrage scheint mit der Personalie Peter Schertel zumindest vorerst geklärt. Auch das Gesamtkonzept, das die ST-Verantwortlichen in der Winterpause entwickelten, soll bald Früchte tragen. „Als auch Robert an seiner Aufgabe scheiterte, begann bei uns ein Umdenken. Uns war klar, dass es so nicht weitergehen kann“, sagt Heiner Bosse. Zukünftig wird Scheyern vermehrt auf die eigene Jugend setzen. „Es ist meine Aufgabe, die erste Mannschaft grundsätzlich zu stabilisieren und dann talentierte Jugendspielerinnen zu integrieren“, erklärt Schertel. An Scheyerer Nachwuchs wird es dem Trainer nicht mangeln. Die Jugendmannschaften umfassen insgesamt rund 80 Sportlerinnen. Alle Mannschaften, von der A- bis zur F-Jugend, werden zudem das System, das Schertel vorgibt, übernehmen. So ist der Weg zu nachhaltigen Erfolg geebnet.

Bei der Eingliederung des Nachwuchses setzt der neue Übungsleiter auch auf die Unterstützung durch alteingesessene Fußballerinnen. „Vor allem mit Bärbel Speck-Betz und Caroline Ostermeier habe ich zwei Spielerinnen an meiner Seite, die die Jugend in die richtigen Bahnen lenken können“, bestätigt der neue Mann an der Linie.

Trotz des Drucks, den Klub wieder unter die ersten Drei der Bezirksliga-Tabelle zu führen, freut sich Schertel auf die neue Aufgabe. Nicht zuletzt deshalb, weil der ST Scheyern viel Wert auf eine enge Zusammenarbeit und Absprache zwischen dem Führungspersonal und den Trainern legt. „Die Tatsache dass sich der Kreis der Verantwortlichen auf drei Personen beschränkt, erleichtert es, Entscheidungen zu treffen und Ziele abzusprechen“, bestätigt der Coach. Mit Jugendleiter Roland Feig, dem Sportlichen Leiter Heiner Bosse und Peter Schertel hat sich ein Team formiert, das an einem Strang zieht und das neue Konzept mit den ambitionierten Zielen zur neuen Saison ab dem 14. September erreichen möchte.

Eine wichtige Rolle nimmt dabei Heiner Bosse ein. „Ich werde auch zukünftig die großen Ziele formulieren, die Umsetzung immer wieder reflektieren und hinterfragen“, stellt er klar. „Allerdings wird Peter auch in schwierigen Zeiten Rückendeckung erhalten“, betont Bosse.

Mit Schertels Motivationstalent, Bosses Erfahrungswerten und Feigs Nachwuchsarbeit sind die Voraussetzungen für erfolgreiche Scheyerer Fußballerinnen gegeben.