Eichstätt
"Ein Marienplatz für Eichstätt"

Uni-Präsident Richard Schenk stellte im Stadtrat seine Visionen zum Maria-Ward-Areal vor

25.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:13 Uhr

Vom Residenzplatz (oben) bis zum Altmühlufer (unten links) möchte Uni-Präsident Richard Schenk das Areal rund um die frei werdende Maria-Ward-Schule mit Treffpunkten und Cafés für Studierende, Bürger und Touristen attraktiver gestalten. Ihm schwebt ein gemeinsamer „Masterplan“ von Universität und Stadt dazu vor, der die Lebensqualität zum beiderseitigen Nutzen weiter steigern soll - Foto: Hager/Hoedt

Eichstätt (EK) Dass der Universitäts-Präsident Richard Schenk gestern eine halbe Stunde später als erwartet in den Stadtrat kam, war die einzige Komunikationspanne. Schenk gab eine klare Stellungnahme für den Uni-Standort Eichstätt ab, die von den Stadträten sehr gerne gehört wurde.

Denn das war bei Vorgänger Andreas Lob-Hüdepohl bekanntlich anders gewesen, damals stand eine weitere Verlagerung der Universität nach Ingolstadt im Raum. Schenk betonte dagegen: „Die Universität hat eine große Bedeutung für die Stadt. Aber die Stadt hat auch eine große Bedeutung für die Universität.“ Sieben der acht Fakultäten hätten in Eichstätt ihren Sitz, und so werde es auch bleiben. Der Uni-Präsident will nicht nur den Status-Quo erhalten, er setzt auf einen weiteren Ausbau der Universität in der Stadt: Hauptthema seines zweiten Besuches im Eichstätter Stadtrat, initiiert von der SPD-Fraktion, war das frei werdende Areal der Maria-Ward-Mädchenrealschule.

Das ist bekanntlich im Besitz des Bistums. Schenk würde es allerdings für die Universität gerne kaufen und nutzen. „Wir haben noch nicht die Finanzierung dafür, aber ich habe schon Vorstellungen davon, und das ist auch für die Stadt relevant.“ Seine „Visionen“, wie er seine Vorstellungen mehrmals bezeichnete, sehen eine enge Zusammenarbeit von Stadt und Universität vor: „Ein gemeinsamer ,Masterplan’, der das gesamte Areal von der Altmühl bis zum Residenzplatz für Studierende, Bürger und Touristen attraktiver werden ließe: „Es geht um die Steigerung der Lebensqualität.“ Das sei nötig für den Standort der Universität, aber natürlich auch für die Stadt und den Tourismus.

In den jetzigen Schulräumen selbst stellt sich Schenk Räume für Institute, Professoren und Seminare vor, „für Vorlesungssäle sind sie wohl weniger geeignet“. Herzstück seiner Visionen wäre ein attraktiver Aufenthaltsort für Studierende im Parterre „mit W-Lan, Zeitungen, Café und solchen Dingen, damit sich die Leute wohl fühlen“. Auch der Residenzplatz könnte so belebt werden: „Ein Marienplatz von Eichstätt, für den man vielleicht die Straße verlegt.“

In Richtung Altmühl könne er sich vorstellen, dass der Radweg auf diese Flussseite verlegt werden und das Areal auch als Café- oder Biergartenbereich aufgewertet werden könnte. Immer wieder betonte Schenk, dass die Attraktivität der Stadt auch ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität der Universität sei: „Wir sind aufeinander angewiesen!“ Darauf angesprochen bemerkte Schenk: „Optimal wäre es natürlich, wenn sich die Feuerwehr für einen anderen Standort entscheiden könnte.“

Angesichts der aktuellen Diskussion um das Sportzentrum am Seidlkreuz und die Rolle der Universität dabei (wir berichteten) versicherten Präsident Schenk und besonders der Leiter des Uni-Sportzentrums, Klaus Lutter: „Die Universität wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um das gute Verhältnis zur Stadt und zu den Vereinen weiterhin sicherzustellen und die Kooperation weiter voranzutreiben.“ Konkrete Nachfragen kamen dazu aus dem Gremium nicht. Dafür gab es großen Dank für die gute Zusammenarbeit. Weitere Berichte aus der Sitzung folgen.