Vohburg
"Ein Lichtstreifen am Horizont"

Pfarrer George Stephen würdigt die Arbeit von "Zukunft für Madurai"

24.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Berichte aus erster Hand: Pfarrer George Stephen (rechts) erzählt von der Situation in Indien. - Foto: Bauer

Vohburg (bav) Eine gute Entwicklung hat Johann Bauer, Vorsitzender des Vereins "Zukunft für Madurai", bei der Jahresversammlung vermeldet.

Mittlerweile hat der Verein 119 Mitglieder und 180 Patenschaften - obwohl 2016 rund 20 Kinder die Schule verlassen haben und damit die Patenschaft satzungsgemäß endet.

Bauer gab einen kurzen Rückblick auf 2016. Der Verein erhielt rund 1500 Euro an Spendengeldern und beteiligte sich erfolgreich am 11. Vohburger Weihnachtsmarkt. Für 2017 peilt er die 200. Patenschaft an, wenngleich im Sommer wieder rund 20 Kinder die Schule verlassen werden. Nach eigenen Angaben macht Bauer überall Werbung für den Verein. So wurden die letzten Patenschaften auf Nordzypern gewonnen. Auch 2017 will man wieder beim Weihnachtsmarkt dabei sein. Im Mittelpunkt des Abends stand Pfarrer George Stephen, der extra über 250 Kilometer aus seiner Pfarrei bei Baunach in Oberfranken angereist war, um, frisch aus Indien zurückgekehrt, über die Situation dort zu berichten, die mit dem neuen Präsidenten nicht gerade besser geworden sei, wie er erzählte. In diesem Zusammenhang würdigte er den Verein als "Lichtstreifen am Horizont". Allein in seinem indischen Bezirk haben 2016 über 150 Bauern Suizid begangen, da sie am Horizont nicht mehr weiter wussten. "Sie können sich in Deutschland kaum vorstellen, was dort zehn Euro monatlich für ein Kind an Unterstützung bedeutet", sagte der Geistliche. Leider gebe es aber auch dort sehr schnell Leid und üble Nachreden. Sein großes Ziel ist der Bau einer kompletten Schule in einem Nachbardorf, denn die nächste staatliche Schule ist rund 70 Kilometer entfernt. Der Verein wird prüfen, inwieweit er auch hier Unterstützung leisten kann und darf. Für den Sommer 2018 plant Pfarrer George Stephen eine zweiwöchige Reise für jedermann nach Indien.