München
Ein Lichtblick

Beim 4:0 über Aalen überzeugt der TSV 1860 München mit einer attraktiven Spielweise

09.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:58 Uhr

München (DK) Der TSV 1860 München hat seinen Abwärtstrend gestoppt. Mit einem 4:0 über den VfR Aalen waren die Verantwortlichen der Löwen voll des Lobes über das Team.

Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck sollte Recht behalten. Schon am Freitagabend vor der Auswärtspartie seines Teams bei den Münchner Löwen hatte der 41-Jährige zu Protokoll gegeben, dass er jede Woche mit einer „Explosion“ der Sechziger rechne. Nach der deutlichen 0:4-Niederlage seines Teams blieb dem Aalener Coach nun nichts anderes übrig, als festzustellen, dass 1860 München ausgerechnet gegen sein Team „explodiert“ sei. „Das war ein rabenschwarzer Tag für den VfR Aalen“, so das Fazit des Gästetrainers.

Völlig anders, natürlich, die Wahrnehmung bei den „explodierten“ Löwen: Für Friedhelm Funkel und sein Team – zuvor im Jahr 2014 noch sieglos – war es endlich wieder ein rundum zufriedenstellender Spieltag. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass der TSV mehr als drei Treffer erzielte, der erste 4:0-Erfolg seit September 2012. Es war, zusammengefasst, eines der ganz wenigen Saisonspiele, in denen die Münchner eine uneingeschränkt gute Leistung zeigten, an der selbst die größten Kritiker nur ganz wenig zu meckern hatten. „Wenn wir so auftreten wie heute, dann sind wir gar nicht mal so schlecht“, kommt der Satz dazu vom besten Mann der Partie, von Moritz Stoppelkamp. Es gehe nun darum, in den nächsten Spielen „an diese Leistung anzuknüpfen“. Dass es die Sechziger grundsätzlich können, haben sie gegen Aalen (zuvor immerhin punktgleich) bewiesen. Warum also nicht immer so, Löwen?

„Wir wissen, dass wir eine gute Truppe sind – auch wenn wir es bisher noch nicht so umsetzen konnten“, meint Stop-pelkamp – mit einem Selbstbewusstsein, das die tristen Auftritte in den vergangenen Wochen fast schon vergessen macht. „Man hat von der ersten Minute an gemerkt, wer das Spiel gewinnen will“, so der beste Mann auf dem Platz, der Yannick Starks Treffer zum 1:0 einleitete (20.), Yuya Osakos 2:0 direkt vorbereitete (21.) und schließlich selbst noch zum 4:0 traf (87.). Stoppelkamps Spielfreude infizierte am Freitag das ganze Team.

Ob der begeisternde Heimauftritt gegen die überforderten Aalener nun sogar zu einem späten Wendepunkt in dieser bislang so durchwachsenen Saison werden kann? Einerseits ist dafür in den vergangenen Wochen und Monaten zu viel schiefgelaufen, in Reihen des Traditionsvereins, der nach wie vor im Mittelmaß der Zweiten Fußball-Bundesliga feststeckt (Rang acht). Auf der anderen Seite trennen die Löwen – nach den gestrigen Niederlagen des SC Paderborn (0:4 in Karlsruhe) und des FC St. Pauli (0:1 in Frankfurt) – plötzlich nur noch fünf Punkte vom Aufstiegs-Relegationsrang.

Trainer Funkel will in den kommenden Wochen nun „die Spielweise vom Freitag fortsetzen“. Bei einem Scheitern gegen Aalen wäre wohl auch die Diskussion um seine Person neu entfacht. Nach dem 4:0-Erfolg aber herrscht zunächst einmal Ruhe. Und es besteht sogar noch einmal die vage Aussicht auf mehr. Dafür müssten die Löwen in dieser Saison allerdings noch viel häufiger „explodieren“ als bisher.