Riedenburg
Ein Lebensziel verwirklicht

Ernst Schäfer erfüllt sich mit seinem Buch einen Traum Gestern wurde er 75 Jahre alt

06.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:41 Uhr

Ernst Schäfer feierte gestern mit seiner Frau in seiner Wahlheimat Riedenburg seinen 75. Geburtstag. Vor einigen Jahren erfüllte er seinen Lebenstraum und schrieb ein Buch. - Foto: Samantha Meier

Riedenburg (man) "Ja, hier lässt es sich schon leben, denn das Land ist nicht so eben, so dass, wohin man schaut und blickt, stets etwas sieht, das neu entzückt", schreibt Ernst Schäfer in seinem Buch "Bis hierher und nicht weiter!" Die Beschreibung der Landschaft trifft auch auf seine Wahlheimat Riedenburg zu: "Die Umgebung hier ist wunderschön und man entdeckt immer wieder etwas Neues." Der 75-Jährige feierte gestern seinen Geburtstag und lebt seit drei Jahren in der Dreiburgenstadt.

Aus familiären Gründen ist der gebürtige Straubinger aus Nürnberg hierher gezogen. Sein Sohn wurde von Nürnberg nach Denkendorf versetzt und Schäfer ist mit seiner Frau nachgekommen, um auf die zwei Enkelkinder aufpassen zu können. "Es ist wichtig, einen Zusammenhalt innerhalb der Familie zu haben", betont Schäfer im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine große Liebe Ursula, mit der er schon 49 Jahre verheiratet ist, lernte er in Fürth kennen. Dort hatte das Ehepaar eine große Lackiererei mit mehreren Angestellten. So lebte das Paar nicht nur zusammen, sondern verbrachte auch auf beruflicher Ebene die meiste Zeit miteinander. "Wir sind durch dick und dünn gegangen", sagt Schäfer.

Als Ausgleich zum Arbeiten fuhr das Ehepaar regelmäßig in den Urlaub - und das selbstverständlich mit der Familie. "Oma, Opa, Schwägerin und Schwager, wir sind immer alle zusammen gefahren", erinnert sich Schäfer. Doch die Auszeit nutzte der 75-Jährige nicht zum Ausruhen, sondern um ein weiteres Lebensziel zu verwirklichen: ein Buch schreiben. "Jeder Mann sollte in seinem Leben ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und ein Buch schreiben", zitiert er Goethe. "Ich lebte in einer ganz anderen Welt", erinnert sich Schäfer zurück an die Zeit, als er sein Buch mit den Lausbubenstreichen mit den Brüdern Klaus und Dieter als Hauptdarsteller schrieb. Schon als Kind las der Erich-Kästner-Fan gerne Max und Moritz. Zwar geht es in seinem Buch auch um zwei Jungen, die nur Faxen im Kopf haben, allerdings sind Dieter und Klaus zwischen zwölf und 14 Jahren alt und kämpfen mit so manchen Alltagsproblemen. Zudem greift die Geschichte der zwei Lausbuben aktuelle Themen auf. "Zwischen den Reimen versteckt sich ein inhaltlicher Tiefgang", beschreibt Schäfer sein Buch. So finden sich neben Themen wie Korruption und Rationalisierung auch weitere Lebensweisheiten wieder. "Das ist das Los in uns'rer Zeit, mit Artigsein bringt man's nicht weit. Wer jedoch krumme Dinge macht, wird mehr verehrt, als ausgelacht", schreibt Schäfer in seinem Buch, das auch eigens erlebte Streiche beinhaltet. "Ein Buch zum Lesen und nicht zum Nachahmen", sagt Schäfer mit einem herzhaften Lachen über sein Werk, das auch gestern auf dem Esstisch lag, als er gemeinsam mit seiner Frau seinen 75. Geburtstag feierte und in die Vergangenheit zurückblickte.