Dietfurt
Ein Leben auf dem Fußballplatz

Der Dietfurter Karlheinz Bauer engagiert sich Jahrzehnten für den örtlichen Sportverein

30.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Seit Jahrzehnten ist Karlheinz Bauer eng mit dem TSV Dietfurt verbunden. - Foto: Grammetbauer

Dietfurt (grb) Karlheinz Bauer, Träger der Bürgermedaille in Silber, ist sein Leben lang eng mit dem Fußballsport verbunden. Das fing bei ihm schon als kleiner Bub an. Dort, wo heute sein Wohnhaus steht, war früher der Dietfurter Fußballplatz neben der Hainsbergerstraße.

Dorthin zog es ihn nach der Schule, die ersten Kickerversuche startete er dort und es sollten beileibe nicht die letzten sein. Karlheinz Bauer ist 1944 in Dietfurt geboren, im gleichen Jahr noch entriss der Zweite Weltkrieg der Familie Bauer den Vater. Seine Mutter Elsa Bauer zog die beiden Buben, Max und Karlheinz, alleine groß.

Das runde Leder hatte es dem kleinen neunjährigen Buben angetan. Er spielte gerne und gut Fußball, so wurde er bereits 1952 als Achtjähriger in die Schülermannschaft des TSV Dietfurt aufgenommen. Mit 17 Jahren durfte er mit Ausnahmegenehmigung einige Spiele der ersten Mannschaft des TSV bereichern und die Mannschaft stieg erstmals in die A-Klasse auf.

Als A-Klassenmannschaft absolvierte der TSV zusammen mit dem FC Beilngries ein Freundschaftsspiel gegen den MTV Ingolstadt. Die Ingolstädter erkannten die Fußballtalente von Karlheinz Bauer sofort und heuerten ihn an. So spielte er 1966/67 beim MTV Ingolstadt. Er erinnert sich gerne an diese Zeit zurück. Da konnte er vor vielen Zuschauern kicken, gegen Jahn Regensburg waren es damals sogar 15 000. Doch die Liebe zur Heimat war größer und so ging er nach eineinhalb Jahren zurück zum TSV Dietfurt, trotz anderweitiger Angebote. Er hielt dem TSV Dietfurt die Treue und spielte später auch jahrzehntelang noch in der Alte-Herren-Mannschaft. Erst als es gesundheitlich vor einigen Jahren nicht mehr ging, verabschiedete er sich vom Fußball.

Seine Verbundenheit zum TSV Dietfurt zeigte sich auch darin, dass er 14 Jahre als Kassier tätig war, eine Zeit lang auch als Schriftführer und er war ab der Gründung drei Jahre Vorsitzender der Männerturngruppe, 30 Jahre deren Kassenverwalter. Sport ist seine Leidenschaft, so war er auch Gründungsmitglied beim Tennisclub Rot-Weiß Dietfurt und wurde 1977 der erste Dietfurter Stadtmeister.

Gesang und Musik prägte die Familie Bauer, vor allem auch der Opa Karl Tratz schrieb Musikgeschichte in Dietfurt, ebenso wie sein Bruder, der Ehrenbürger Max Bauer. So war es eigentlich selbstverständlich, dass Karlheinz Bauer neben dem Sport auch die Musik lieben lernte. Zusammen mit seinem Bruder Max und Hans Hutter gründete er das Charly-Bauer-Trio, für Hutter trat später Klaus Borasch dem Trio bei. Sie spielten auf Veranstaltungen, damals, 1961, für drei Mark pro Stunde. Die Bands wechselten, es kamen die Hit Boys, hier spielte Bauer mit Töginger Musikern, bis in den 1970er Jahren die Amigos kamen und schließlich 1980 die Riturn-Gruppe.

Längst gibt es diese Gruppen nicht mehr und der Jubilar spielt ehrenamtlich in Seniorenheimen, so auch in Dietfurt und Breitenbrunn. Mit seinem Bruder Max schuf er die CD "Die Opas". In Breitenbrunn kann er mit dem Diakon Franz Kraus im Altenheim zweistimmig singen.

Beruflich war Bauer im Banksektor tätig. Nach der mittleren Reife fing er bei der Raiffeisenbank Dietfurt als Auszubildender an, machte die Banklaufbahn und übernahm 1968 die Raiffeisenbank Breitenbrunn, eine neu gegründete Zweigstelle von Dietfurt. Fünf Bankkunden hatte er beim Einstieg, er besuchte persönlich die Bürger und warb um Kunden und so konnte er 1972 bereits 510 Konten aufweisen. Bis zu seinem Ruhestand 2005 war er in Breitenbrunn Zweigstellenleiter und machte aus der Bank das, was sie heute ist, ein gut aufgestelltes Geldinstitut. Ob seiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeiten beim TSV wurde ihm in den 1990er Jahren durch den damaligen Bürgermeister Alois Hengl die Bürgermedaille in Silber verliehen.