Geisenfeld
Ein Kulturpreisträger rockt das Festzelt

Hans-Jürgen Huber bestreitet mit seiner Partyband den Volksfestfreitag - "Programm-Loch" am Samstag

26.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:51 Uhr
Andere Musik, anderes Outfit: Hans-Jürgen Huber, klassischer Trompeter mit Meisterklassen-Diplom als Stimmungsmacher bei seiner Showband "Bayern 3000". −Foto: Foto: privat

Geisenfeld (GZ) Statt des Riesenrads ein hohes Kettenkarussell und eine Showband am Freitag, auf die die Geisenfelder besonders gespannt sein können - das sind die Änderungen, die für das diesjährige Geisenfelder Volksfest beschlossen wurden. Kleiner Schönheitsfehler bei der Wiesn: Für den Samstagnachmittag hat man kein passendes Programm gefunden.

Bereits in einer Sitzung im Spätherbst hatte der Volksfest-aussschuss des Geisenfelder Stadtrats die ersten Weichen für die Wiesn 2018 gestellt, jetzt kam das Gremium nochmals zusammen, um einige Punkte zu klären, die damals noch offen waren. Was den Vergnügungspark angeht, so hat sich mittlerweile ergeben, dass das "Kinder-Bungee" heuer nicht kommen kann. Stattdessen bekam ein "Hau-den-Lukas"-Stand den Zuschlag. Schon seit November bekannt ist, dass das Riesenrad wegen eines anderen Engagements für zwei Jahre in Geisenfeld pausiert. An dessen Platz wird nun heuer der Wellenflug stehen. Dabei handelt es sich um ein sehr hohes Kettenkarussell mit einer wellenförmigen, magenkitzelnden Flugbahn. Eine dritten Änderung betrifft das Happy Monster, das heuer turnusgemäß vom Roll Over abgelöst wird. "Ansonsten bleibt auf dem Vergnügungspark alles wie gehabt", berichtet Hannes Hetzenecker als städtischer Volksfestreferent.

Gleiches gilt für das Musikprogramm im Festzelt, was die Volksfesttage von Samstag bis Dienstag angeht. Eine Änderung gibt es nur für die Freitag. Weil die Fetzentaler, die zuletzt zweimal aufgespielt haben, für diesen Tag schon ein anderes Engagement haben, kommt es zu einem Wechsel. Den Zuschlag erhalten hat dabei jetzt die Showband "Bayern 3000". Die Trompete spielt hier einer, den man in Geisenfeld nicht vorstellen muss, den man jedoch von einem ganz anderen Genre kennt: Hans-Jürgen Huber, klassischer Trompeter mit Meisterklassen-Diplom und seit 2002 Geisenfelder Kulturpreisträger.

Party statt Prokofjew, darin sieht Hans-Jürgen Huber einen "tollen Ausgleich". Die Band, die aus sieben Musikern und einer Sängerin besteht, sei als "Zufallsprodukt" entstanden, als er vor einigen Jahren anlässlich des Septemberfestes in Carrara gefragt wurde, ob er nicht mal eine "echt bayerische Showkapelle" zusammenstellen könne, erzählt der 46-Jährige. Aufgetreten ist er mit "Bayern 3000" etwa schon beim Oktoberfest in Zürich oder beim Rosenmontagsball in der Rodinger Stadthalle.

Nun also auch im Geisenfelder Festzelt, wo es am Volksfestfreitag zumindest ganz am Anfang ein bisserl "getragen" zugehen wird. So wird das 2017 eingeführte Anzapfen auf der Bühne genauso beibehalten wie das Singen der Bayern-Hymne - mit einer kleinen Änderung: Damit alle im Zelt die musikalische Begleitung hören und damit die Besucher einen "Vorsänger" haben, wird das Instrumentale von der Band übernommen, die das folgende Abendprogramm gestaltet - also heuer von Hans-Jürgen Hubers "Bayern 3000". Voll bewährt haben sich nach allgemeiner Ansicht auch die bei den zwei zurückliegenden Volksfesten geltenden Reservierungsmodalitäten für die einzelnen Tage. Einstimmig hat der Volksfestausschuss deshalb deren Beibehaltung beschlossen.

Keine Lösung war indes für ein "Loch im Programm" zu finden, das sich für den Samstagnachmittag aufgetan hat. Weil Geisenfeld für die Fundsachenversteigerung des Flughafens München nur alle zwei Jahre den Zuschlag erhält, war man im November übereingekommen, doch mal die Fühler auszustrecken, ob nicht mal wieder eine Modenschau zustande kommt. Man habe örtliche Geschäfte genauso angesprochen wie infrage kommende auswärtige Anbieter, "aber leider hat sich da nichts ergeben", berichtet Volksfestreferent Hannes Hetzenecker. Auch der Bürgerring wurde diesbezüglich kontaktiert, aber auch dort habe man sich zumindest für heuer kein passendes Konzept vorstellen können. Noch sind es freilich drei Monate bis zum Volksfest, und vielleicht hat Festwirt Burkhard Greiner ja noch eine zündende Idee.

Wenigstens beim Bierpreis gibt es nichts zu überlegen. Der wurde ja bis zum Jahr 2019 fix auf 8,20 Euro festgeschrieben.

Gerhard Kohlhuber