Scheyern (eg) Trotz Regenwetters sind am Sonntag mehrere hundert Gläubige zum traditionellen Kreuzfest nach Scheyern gekommen. Die Pilger, unter ihnen Fußwallfahrer aus Waidhofen, Weichs, Gerolsbach, Hettenshausen, eine Gruppe mit 56 Wallfahrern aus Jetzendorf, das Landvolk aus Pfaffenhofen sowie die große Gruppe „Kinder singen mit Gott“, feierten den Gottesdienst zusammen mit Kardinal Joachim Meisner, dem emeritierten Erzbischof von Köln, Abt Markus und den Mönchen der Abtei Scheyern.
Kardinal Meisner als Hauptzelebrant hielt eine beeindruckende Festpredigt. „Weil das Kreuz das Plus gewordene Minus der Welt durch den Einsatz Gottes ist, deshalb geht vom Kreuz eine Plusbewegung aus“, hob er zu Beginn seiner Ansprache hervor. „Das „Geheimnis des Kreuzes ist das Geheimnis der Liebe“, fuhr der Kardinal fort. „Wir sind nicht durch das Leid erlöst, sondern durch die Liebe.“ Das Leid sei „die Gestalt der Liebe Gottes“, doch es habe in sich keinen Wert: „Wir sind nicht durch das Leid erlöst. Wir sind durch die Liebe erlöst“, betonte Kardinal Meisner. Wen aber Gott besonders liebe, den lasse er „an seiner Passion teilhaben“.
Heute, so der Festprediger, werde das Kreuz oft als störend empfunden, aber „wo christlich draufsteht und dabei das Kreuz ausgeklammert wird, geschieht Etikettenschwindel“. Es sei „seit Jahrhunderten die Mission von Scheyern, das Kreuz Christi zu verkünden, zu bezeugen, dass dieses Kreuz der Sieg Gottes ist, der die Welt überwindet“.
Am Ende der Messfeier segnete der Kardinal mit dem Scheyrer Kreuz die Gläubigen und unsere Heimat. Viele Wallfahrer ließen sich anschließend noch die Kreuzreliquie auflegen und blieben bis zur Pontifikalvesper, mit der das Kreuzfest ausklang.
