Thalmässing
Ein kleines Geschenk für den großen Einsatz

Ehrenamtliche blicken bei Museumsstammtisch auf Saison zurück Neuer Museumsführer kommt im Frühjahr

13.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:55 Uhr

Selber ausprobieren kann man im Museum Fundreich viel. Vor allem an den Aktionstagen können die Besucher die Techniken der Vorgeschichte und Frühgeschichte kennenlernen. ‹ŒArch - foto: Tschapka

Thalmässing (HK) Der letzte Museumsstammtisch vor Weihnachten bietet jedes Jahr Gelegenheit, auf die Saison zurückzuschauen und für das nächste Jahr zu planen. Und vor allem den Ehrenamtlichen Dank zu sagen für ihren Einsatz.

Ein Körbchen mit regionalen Produkten ist nur ein äußeres Zeichen des Dankes, den Nadine Menchen und Jörg Ruckriegel vom Ressort für Kultur und Tourismus im Namen des Landkreises bei diesem Dezember-Museumsstammtisch abstatten. Denn die Ehrenamtlichen decken mit ihrer Unterstützung einen wichtigen Part ab. Dazu gehören nicht nur die regelmäßigen Führungen auf den archäologischen Themenwegen oder im Museum, sondern auch tatkräftige Mithilfe bei Aktionstagen und der Gestaltung von Sonderausstellungen. Von den Ehrenamtlichen kommen aber auch viele Ideen und Anregungen, mit denen die Weiterentwicklung des Museums Fundreich und der Themenwege erst möglich gemacht wird. Ein aktuelles Beispiel dafür hatte Nadine Menchen gleich mitgebracht: Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß und Paula Waffler haben den Museumsführer, der für das Fundreich herausgegeben werden soll, "regionalisiert". Die Texte dieses 150 Seiten starken Führers hat die Prähistorikerin Petra Härtl, die auch für das Museumskonzept verantwortlich zeichnet, zusammengestellt. "Die Ehrenamtlichen haben die Texte überarbeitet und Aspekte aus der Region eingearbeitet, die nur Leute wissen, die sich hier auskennen", erläuterte Menchen. Zwischen 1200 und 1500 Exemplare will der Landkreis im Eigenverlag herausgeben, derzeit laufen die letzten Korrekturen. Ende März 2017 soll das Werk, das schon für Anfang 2016 angekündigt war, nun fertig sein.

Ein großes Dankeschön von Bürgermeister Georg Küttinger überbrachte dessen Stellvertreterin Ursula Klobe, schließlich schätze die Kommune die Arbeit der Ehrenamtlichen sehr. Das Museum Fundreich sei nach dem Umbau ein Schmuckstück geworden, sagte Klobe.

Beim Rückblick auf die Saison 2016 konnte Jörg Ruckriegel für den Eisenhammer, das zweite Landkreismuseum, das bisher besucherstärkste Jahr vermelden. Fast wäre die 6000er Marke erreicht worden. Einen großen Anteil daran haben die Flusstouristen, die mit ihrem Schiff an der Lände Roth anlegen. Fast 1000 von ihnen haben sich in 53 Gruppen den Eisenhammer angesehen. Über dieses internationale Publikum aus Australien, Asien oder Nordamerika freut sich der Landkreis sehr, auch wenn dafür englischsprachige Führungen und Informationen angeboten werden müssen.

Kein Plus steht allerdings vor den Besucherzahlen für das Museum Fundreich in Thalmässing. "Dramatisch ist der Rückgang auf 2100 Besucher nicht", erklärte Jörg Ruckriegel. Es sei klar gewesen, dass man den Stand vom Eröffnungsjahr nicht halten könne. "Ich habe aber schon den Ehrgeiz, dass die Zahlen wieder nach oben gehen", machte er deutlich. Gerne nehme er deshalb Ideen und Vorschläge an.

Die derzeitige Sonderausstellung "Aus dunkler Tiefe ans Licht" über Funde vom Euerwanger Bühl soll noch während des ganzen Jahres 2017 gezeigt werden. Das Thema interessiere die Bürger, war sich Ruckriegel sicher. Bei der von Karl Heinz Rieder angebotenen Führung zum Euerwanger Bühl seien immerhin 70 Teilnehmer gezählt worden. Für diese Sonderausstellung wird noch ein eigener Flyer speziell für Schulklassen zusammengestellt. Paula Waffler hakte beim Thema Sonderausstellung ein und mahnte an, frühzeitig mit der Planung einer neuen Sonderausstellung zu beginnen, weil die eine relativ lange Vorlaufzeit habe.

Auf das Museum Fundreich kann künftig im Museum Eisenhammer hingewiesen werden. Ideen, wie die Vitrine bestückt werden soll, können die Mitglieder des Museumstammtischs liefern. Dafür werden sie einen Museumsstammtisch kurzerhand verlegen und sich im Eisenhammer die Ausstellung "Vom Erz zum Eisen" anschauen.

Fortgeführt wird auch in diesem Winter die Vortragsreihe im Museum Fundreich. Der Novembertermin war wieder überaus gut besucht. Der nächste Vortrag beleuchtet am 31. Januar den Regensburger Donauhafen als Ausgangspunkt für den Karlsgraben. Am 21. Februar geht es um die Nutzung der Höhlen in Nordbayern in der Vorgeschichte und am 28. März um die Schiffslände Großhöbing als Hafenanlage im Mittelalter.

Als Termin für den Aktionstag des Museums wurde der 2. Juli festgelegt.

Ziemlich verärgert zeigten sich die Mitglieder des Museumsstammtischs, dass Quads auf den Wanderwegen unterwegs seien und viel Schaden anrichteten. Zudem haben sich schon etliche Wanderer über diese "Gesellschaft" auf ihren Touren beschwert.