Neuburg
Ein kleiner Fehler kann verhängnisvoll sein

Seit 23 Jahren Sicherheitstage der Kreisverkehrswacht - Training im Überschlagsimulator

25.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr

Neuburg (r) Ein kleiner Fehler - und schon kann der schlimmste Unfall passieren.

Unermüdlich weist die Kreisverkehrswacht vor allem junge Leute auf die Risiken im Straßenverkehr hin. Derzeit "schleust" sie 600 Jugendliche aus 25 Klassen durch einen Sicherheitsparcours der Parkschule.

Die Jugendlichen aus den zehnten Klassen der Mittel- und weiterführenden Schulen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen machen mit. Heuer lässt die Beteiligung allerdings etwas nach, denn die beiden Neuburger Realschulen befinden sich diese Woche auf Studienfahrt und das Gymnasium Schrobenhausen legt ebenfalls eine Pause ein. Das ist schade, denn die Neuburger Verkehrssicherheitsaktion ist in ihrer Art weit und breit einmalig.

"Diese Mischung aus Praxistests und Aktionen, angeboten
von Fachleuten, ist genau das Richtige", urteilt der Vertreter des Innenministeriums und empfiehlt das Neuburger Modell den anderen Landkreisen. Es braucht allerdings tatkräftige Organisatoren, um eine solche Aktion auf die Beine zu stellen. "Mister Verkehrswacht" Ingolf Süß hat es geschafft, mit seinen ehrenamtlichen Helfern bietet er die Sicherheitsschulung seit mittlerweile 23 Jahren an.

Das BRK unterweist in Erster
Hilfe am Unfallort, Juristen geben Rechtshinweise, das Gesundheitsamt klärt über Folgen von Drogenmissbrauch auf. Dekra und TÜV-Vertreter müssen viele Fragen über den Führerschein mit 17 und begleitetes Fahren beantworten. Die Neuburger Feuerwehr mit Kommandant Markus Rieß erläutert den Jugendlichen, wie man fachgerecht den Feuerlöscher einsetzt. An der neuen Station "Tippen tötet" erklärt Lehrer Matthias Brendl, wie gefährlich Handynutzung während des Autofahrens werden kann.

Am Gurtschlitten erleben die Zehntklässler, wie heftig sich bereits bei 10 km/h ein Aufprall anfühlt. Unermüdlich bringt Josef Schmid aus Hohenwart das Aufprall-Auto für die Schüler in Stellung. Schmid gehört zu den Stützen der Kreisverkehrswacht Pfaffenhofen - seit nunmehr 40 Jahren. Das "Highlight" bleibt der Überschlagsimulator. Ruhig und sachlich erklärt Franz Dobesch den Mutigen, was kopfüber zu tun ist: Kopf mit den Händen abstützen, Beine gegen das Armaturenbrett drücken und langsam den Gurt lösen. Wer es geschafft hat, findet den Test "cool". Solche Aktionen behalten die Jugendlichen im Gedächtnis, findet Franz Dobesch. Deshalb hat sich die Kreisverkehrswacht Kelheim mit Hilfe von Sponsoren den Überschlagsimulator angeschafft - zum präventiven Training für den Ernstfall.