Karlshuld
Ein Kandidat ist sicher, der Rest sucht noch

Für die Bürgermeisterwahl in Karlshuld haben sich die Freien Wähler festgelegt - CSU, SPD und DUK entscheiden im Herbst

05.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:05 Uhr
Zentrum im Donaumoos: Die Gemeinde Karlshuld ist mit ihrem knapp 6000 Einwohnern der drittgrößte Ort im Landkreis. Nächstes Jahr müssen die Bürger einen neuen Rathauschef wählen. −Foto: Haßfurter/DK-Archiv

Karlshuld (DK) Der erste Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Karlshuld steht fest.

Im Herbst wollen die Freien Wähler verkünden, wen sie beim Urnengang im März ins Rennen schicken. Die Konkurrenz tut sich unterdessen schwer. Einzig bei den DUK dürfte ein eigener Bewerber so gut wie sicher sein.

Macht es Michael Lederer? Oder zaubern die Freien Wähler doch noch einen Überraschungskandidaten aus dem Hut? Diese Fragen beschäftigen die Menschen in der drittgrößten Gemeinde im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen seit Monaten. Lederer, seit gut fünf Jahren stellvertretender Bürgermeister und seit mittlerweile 17 Jahren im Gemeinderat, schweigt jedoch mehr oder weniger eisern zu seinen möglichen Ambitionen, die Nachfolge von Karl Seitle anzutreten. Der 69-Jährige Rathauschef wird im März aus Altersgründen nicht mehr antreten, so dass Karlshuld erstmals seit 1984 einen neuen Bürgermeister bekommt.

Dass sein Stellvertreter als heißer Anwärter gilt, ist in dieser Konstellation nicht überraschend. "Gegen solche Gerüchte kann man aber nichts machen", sagt Lederer dazu nur. Eine Bestätigung gibt es von dem 45-Jährigen ebensowenig zu hören wie ein Dementi. "Ob das stimmt oder nicht, wird man sehen", sagt der Vize-Rathauschef, der diese Antwort seit Monaten beinahe schon gebetsmühlenartig wiederholt. Selbst Parteikollegen aus den umliegenden Gemeinden haben sich bereits erfolglos bemüht, ihm etwas zu entlocken. Nur so viel gibt er preis: "Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir einen Kandidaten haben. "

Auch der FW-Ortsvorsitzende Werner Hecht hüllt sich überwiegend in Schweigen. "Ein Kandidat ist da", bestätigt er und kündigt an, den Namen im Herbst öffentlich zu machen. "Bis zur Wahl ist es ja noch einige Zeit hin", so der 40-Jährige, der auch eine eigene Kandidatur nicht kategorisch ausgeschlossen hat. Hecht betont aber, dass sich die Führungsriege der Freien Wähler durchaus "auf eine gewisse Richtung" geeinigt habe - was durchaus Raum für Spekulationen lässt.

Weitaus weniger Fantasie ist da schon bei den Christsozialen nötig. Denn der Ortsverband hat aktuell noch keinen Kandidaten, wie die Vorsitzende Rita Schmidt ohne Umschweife einräumt. "Wir sind dran", erklärt sie. Ein potenzieller Bewerber hatte ihr zwischenzeitlich wieder abgesagt, seitdem läuft die Suche auf Hochtouren. Ewig soll dieser Prozess allerdings nicht andauern - und auch nicht bis zum letztmöglichen Zeitpunkt. Sollte bis zur Aufstellungsversammlung der Gemeinderatsliste im Oktober kein Bürgermeisterkandidat in Sicht sein, dann wird es Schmidt zufolge auch keinen geben. Grundsätzlich sind sie und ihre Mitstreiter sich aber einig, dass ein eigener Bewerber in der aktuellen Situation sinnvoll wäre.

Sie selbst hat aber bereits ausgeschlossen, sich um das höchste politische Amt in der Gemeinde zu bemühen. Gleiches gilt für den Dritten Bürgermeister Klaus Scherm. Und auch Frank Richlich, der Seitle bei der Wahl im März 2014 beachtliche 34,4 Prozent abgetrotzt hatte, hatte zuletzt kein Interesse gezeigt.

Ebenfalls noch schwer tut sich die Karlshulder SPD, die derzeit mitten im personellen Neuaufbau begriffen ist. An der Spitze dieses Prozesses steht die 23 Jahre alte Sarah Litter, die im April den Vorsitz des Ortsvereins übernommen hat. Die Frage, ob die SPD mit einem eigenen Kandidaten in die Wahl geht, ist ihren Worten zufolge noch nicht geklärt. "Wir sind uns dabei noch nicht einig", erklärt Litter, die eine Entscheidung in den nächsten Wochen ankündigt. Aus ihrer Sicht wäre ein Bewerber allerdings durchaus sinnvoll. "Denn ich finde, wir sollten zeigen, dass mit der SPD zu rechnen ist", so die Vorsitzende. Für sich selbst schließt sie einen solchen Schritt allerdings kategorisch aus. "Das wäre zu früh, dafür fühle ich mich derzeit nicht bereit", erklärt die junge Frau.

Ganz anders sieht das hingegen bei Wolfgang Tarnick aus. Der frühere SPD-Gemeinderat, der seit seinem Wechsel einziger Vertreter der neuen Gruppierung Die Unabhängigen Karlshuld, kurz DUK, im Gremium ist, hätte durchaus Lust auf eine Kandidatur. "Ein Grundinteresse ist da", bestätigt er und kündigt eine baldige Entscheidung der Mitglieder an. Er ist sich aber sicher, dass es "zu 90 Prozent" einen Kandidaten geben wird. Überraschend kommt das nicht: Immerhin hat Tarnick bereits das Ziel ausgegeben, mehrere Mandate für die DUK im Gemeinderat holen zu wollen. Mit einem eigenen Kandidaten für den Chefsessel wäre das wohl leichter zu erreichen.

Stefan Janda