Dietfurt
Ein Junglandwirt beschreitet neue Wege

Simon Meier aus Gundelshofen perfektioniert mit moderner Technik die Ausbringung des Düngers

25.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:13 Uhr
Dieser Düngerstreuer ist GPS-gesteuert. Klaus Amann (v.l.) von der Leader-Geschäftsstelle in Keheim, Landwirt Josef Bögerl, BBV-Fachberater Franz Knogler und Junglandwirt Simon Meier aus Gundelshofen sind begeistert von der modernen Technik, die das Grundwasser schont. −Foto: Stephan

Gundelshofen (rfs) Landwirte wollen den Getreideertrag optimieren, aber gleichzeitig das Grundwasser schützen. Diese Aufgabe ist für Bauern, die ihren Betrieb auf eine wirtschaftliche stabile Basis stellen möchten, nicht einfach zu lösen. Neue Wege beim Einsatz von Dünger beschreitet nun der aus dem Dietfurter Ortsteil Gundelshofen stammende Junglandwirt Simon Meier. Dabei setzt er moderne Agrartechnik ein.

Im Zuge seiner Meisterprüfung beschäftigte sich Meier mit der Frage, wie man Düngemittel so auf den Feldern ausbringen kann, dass diese möglichst vollständig von den Pflanzen aufgenommen werden und somit Auswaschungen und damit ein Stickstoffverluste in den Untergrund minimiert werden.

Mit Hilfe satellitengestützter Ertragskarten der vergangenen Jahre und der Bodenkarte werden auf einer Ackerfläche die Bodenunterschiede und das mögliche Ertragspotential in einem engen Raster errechnet und in einer digitalen Karte exakt dargestellt. Diese Karte wird mit den Erfahrungswerten des Landwirtes abgestimmt.

Das neue System ist so ausgeklügelt, dass die Düngergaben genau nach den Bodenverhältnissen und dem Wachstum der Pflanzen erfolgen. Dazu braucht es einen speziellen GPS-gestützten Düngerstreuer mit einer hohen Verteilgenauigkeit. Simon Meier hat neben Ackerflächen in einer Größenordnung von etwa 17 Hektar auf einem Feld spezielle Versuchsvarianten angelegt, um diese dann genau auswerten zu können. Die Ernte ist bereits erfolgt, die genaue Auswertung muss noch gemacht werden. Dabei sollen der Ertrag und die Qualität auf den Teilflächen gegenübergestellt ermittelt und auch der Restnitratgehalt im Boden überprüft werden. Für Meier geht es dabei auch darum, genau festzustellen, ob sich durch diese Methode der Düngerausbringung Einsparungen ohne Ertragseinbußen erzielen lassen. Ziel ist zudem der Grundwasserschutz, der im Jurakarstgebiet von besonderer Bedeutung ist. Unterstützt wird dieses Projekt von der Regierung der Oberpfalz, der Leader-Geschäftsstelle beim Kelheimer Landschaftspflegeverband VöF und der Jachenhausener Wassergruppe. Um erste Erfahrungen auszutauschen und das weitere Vorgehen zu besprechen, trafen sich die Verantwortlichen vor einigen Tagen in Gundelshofen mit den Landwirten Josef Bögerl und Simon Meier.

"Wir kennen die Anforderungen eines modernen Grund- und Trinkwasserschutzes, aber auch die Zwänge in der landwirtschaftlichen Produktion. Wir brauchen beides: Trinkwasserschutz für die nachfolgenden Generationen und eine ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft", sagte Leader-Geschäftsführer Klaus Amann. Modernste Technik helfe dabei. "Wir haben in diesem Projekt das Glück, dass motivierte Landwirte in diese Technik Zeit und Geld investieren und ein fachlicher Austausch stattfindet", ergänzte der BBV-Fachberater Franz Knogler.