Ein Jahr als Missionarin in Ecuador

20.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:43 Uhr

Vor dem Plakat mit den Fußspuren, das während des Gottesdienstes entstand (v.l.n.r.): Schwester Francesca, Monika Seidl und Schwester Imelda.

Jetzendorf (PK) Im Rahmen eines Jugendgottesdienstes wurde kürzlich Monika Seidl verabschiedet, die Ende August als Missionarin auf Zeit für ein Jahr nach Ecuador gehen wird.

Jugendliche der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Jetzendorf bereiteten zusammen mit Dekan Konrad Eder diesen Gottesdienst vor, und verglichen dabei den Schritt von Monika Seidl, in ein fernes Land aufzubrechen, mit Abrahams Lebensweg aus der Bibel. Gleich zu Beginn erzählte Abraham, der von einer Jugendlichen gespielt wurde, seine Geschichte und die Stimme Gottes wies ihm den Weg – er solle seine Heimat verlassen, um in einem anderen Land Neues erfahren zu können. Gott wird ihn dabei begleiten, ihm zur Seite stehen und ihn so zum Segen für andere machen.

Auch Schwester Francesca von der Ordensgemeinschaft der Missionsdominikanerinnen von Schlehdorf, die für die Betreuung der Missionarinnen auf Zeit (MaZ) zuständig ist, griff diese Thematik auf und wies Monika auf die Schwierigkeiten eines solchen Dienstes hin, aber gleichzeitig auch auf das, was sie dort ernten und von den Ecuadorianern lernen kann. Die Spuren, die Monika bei ihrer Familie, ihren Freunden und als Vorstand in der KLJB hinterlässt, sowie gute Wünsche wurden in Form von Fußspuren auf einem Plakat verewigt, welches schließlich Monikas ganz persönlichen Weg darstellen sollte.

Dekan Konrad Eder stellte sich die Frage, was man einem jungen Menschen denn auf einem solchen Weg mitgibt: "Natürlich ein Stück Heimat in Form einer Bayern-Fahne, einen Kalender mit Erinnerungen der letzten KLJB-Jahre, ein Hörbuch und einen Schutzengel.” Am Ende des Gottesdienstes spendete Dekan Konrad Eder Monika den Segen und wünschte ihr alles Gute für ihre Reise und dass sie gesund wieder nach Hause kommt.

In Ecuador wird Monika Seidl in der Kindertagesstätte CISCA arbeiten, die von den Missionsdominikanerinnen von Schlehdorf geleitet wird und für sozial schwache Familien errichtet wurde. Durch dieses Projekt ist es den Eltern möglich in die Arbeit zu gehen, da die Betreuung der Kinder gesichert ist.

Ecuador ist das zweitärmste Land des lateinamerikanischen Kontinents und kann somit jede helfende Hand gebrauchen. Obwohl es Exportweltmeister von Bananen ist und den Rest der Welt auch mit Kaffee, Kakao, Schnittblumen, Garnelen und nicht zuletzt mit Erdöl beliefert, leben sehr viele Menschen am Existenzminimum. Die Eltern haben oft nicht genügend Geld, um ihren Kindern eine solide Schulbildung finanzieren zu können.

"Ich will eine mir fremde Kultur kennen lernen, neuen Menschen begegnen und damit auch eine Brücke bauen zwischen Kulturen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – für eine gerechtere und solidarische Welt. Zudem möchte ich dazu beitragen, in das Gesicht mancher Kinder ein Lächeln zu zaubern,” so Monika Seidl. Ein weiterer Grund für ihren Freiwilligendienst sei auch, den europäischen Lebensstandard neu schätzen zu lernen. Das Programm "MissionarIn auf Zeit” bietet jungen Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren die Möglichkeit, für ein Jahr in einer religiösen Gemeinschaft im Ausland mitzuleben, den einfachen Lebensstandard zu teilen und in einem sozialen Projekt unentgeltlich mitzuarbeiten. Wer die Missionsdominikanerinnen bei ihrer Arbeit in Ecuador unterstützen will, kann eine Spende unter dem Stichwort "Solidarkasse MaZ Monika Seidl”, Kontonummer 10 44 30, Bankleitzahl 70 35 10 30 an die Sparkasse Schlehdorf überweisen.