Ingolstadt (mbl) "So viele? Haben Sie es nicht ein bisschen kleiner" Gerhard Staudinger schwitzt in der sonntäglichen Vormittagssonne, die aus allen Rohren auf das Mooshäusl herunterbrennt. Dort fand am Samstag und Sonntag wieder das beliebte Radifest statt.
Hunderte Besucher wollten auch heuer wieder mitfeiern und ließen sich in dem gemütlichen Idyll am westlichen Stadtrand im Schatten der Bäume nieder.
Zum Feiern kamen Staudinger und seine Kollegen nicht wirklich. Sie betreuten am Sonntag die Gemüsetombola, bei der es neben Radi auch Blumenstöcke, Karotten, Kartoffeln, Honigmelonen und vieles andere zu gewinnen gab. Und dort war jede Menge los. Gerade eben hat ihm eine Frau einen ganzen Stapel Lose gereicht. Alles Gewinne, die Staudinger jetzt zusammensucht. "Ist das Hexenkraut", fragt er und zeigt der Dame das Gewächs. "Das passt zu mir", findet die im Spaß und lässt sich eines mit lila Blüten geben. Hinzu kommt noch ein Rizinusbaum für den Garten. "Der braucht viel Sonne", rät Staudinger.
Auch Albert und Andrea räumen ab an der Losbude mit der gesunden Auslage. "Einen Radi gibt es auch. Aber nicht die Frau damit schlagen", scherzt Staudinger erneut, als er dem Paar die weiße Riesenwurzel reicht. Dazu gibt es noch einen stattlichen Stock Kobold Paprika. "Ich habe kürzlich ein vier Meter langes Hochbeet gebaut. Da passt der gerade schön rein", findet Albert, der seit langer Zeit wieder einmal das Radifest besucht.
Und das gibt es wirklich schon lange, weiß Felix Braun, Vorsitzender der Moosgmoa, die das Fest veranstaltet. "Es ist eines der ältesten Feste der Region", sagt er. Seinen Auftakt feierte es im Jahr 1921. Wegen des Krieges sei es ein paar Mal ausgefallen. "Heuer findet es zum 88. Mal statt", sagt Braun. Und da das Wetter an beiden Tagen passte, kamen auch heuer wieder rund 3000 Gäste, um den Radi hochleben zu lassen. Rund 1200 Stück hat die Moosgmoa heuer für Verlosung und Verkauf von dem gesunden Gemüse bestellt.
