Ingolstadt
Ein Herz für den Nachwuchs

FC Ingolstadt sucht Gastfamilien für Jugendspieler

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Schanzer Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) wächst weiter. Unter anderem schließen sich immer mehr Spieler den Jungschanzern an - auch aus entfernteren Städten, Ländern oder sogar von anderen Kontinenten.

Zwar wurde mit der Audi-Sportakademie in Zusammenarbeit mit dem ERC Ingolstadt ein hochwertiges Jugendinternat realisiert, jedoch sind auch dort die Plätze begrenzt. Deshalb suchen die Schanzer nun nach Gastfamilien, die junge Fußballer des FCI (zwischen 15 und 19 Jahren) aufnehmen möchten. Quirin Huber ist einer der Jungschanzer, der bei einer Gastfamilie untergebracht ist.

"Alles passt", gibt Quirin Huber, der in der U 17 des FCI spielt, kurz und knapp seine bisherige Zeit bei seiner Ingolstädter Gastfamilie wieder. Für den Nachwuchskicker aus dem Bayerischen Wald war es "kein leichter Schritt" weg von seinem Zuhause, doch hier habe er schnell Freunde gefunden und komme super klar. Seine Freiheiten genießt der 15-Jährige sehr und kann sich das Grinsen nicht verkneifen: "Ich glaube, dass man in der Sportakademie etwas strenger ist und es mehr Regeln gibt. Hier kann ich auch mal eine halbe Stunde länger wach bleiben und der Kühlschrank ist immer voll."

Mit seinem Vater telefoniert Quirin fast täglich und an nahezu jedem Wochenende geht es auch in die Heimat - die Familie kommt also nicht zu kurz. Unter der Woche sind jedoch Quirins Gasteltern, die Pahls, für ihn da. Die beiden wurden über einen Aufruf im Stadionmagazin "Schanzer Bladdl" auf die Idee gebracht, ein junges Talent bei sich aufzunehmen.

Die Kinder der Pahls sind ausgezogen und so entschlossen sie sich, eines der Zimmer zur Verfügung zu stellen. "Natürlich gibt es ab und an kleinere Schwierigkeiten mit einem Teenager. Doch wir sprechen alles offen an und haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis", so die Gasteltern. Es sei wichtig, dem Jungen nicht nur eine Bleibe anzubieten, sondern ihm etwas auf seinem Weg mitzugeben und auch in der Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Quirin Huber hat bei Familie Pahl ein "zweites Zuhause" gefunden. Dieser Ansatz deckt sich perfekt mit dem des FC Ingolstadt: Die Spieler sollen mit der Familie frühstücken, besuchen in der Regel nach der Schule die Hausaufgabenbetreuung und gehen anschließend zum Training. Abends kehren sie zu den Gastfamilien zum gemeinsamen Abendessen zurück.

"Es ist uns wichtig, dass die Jungs in das Familienleben eingebunden werden, jemand mal fragt, wie es in der Schule läuft oder man einen gemeinsamen Ausflug macht. Wir suchen Gastfamilien für unsere Jugendspieler, in der sie die wichtigen sozialen und familiären Lebensbedingungen erfahren", so Ronnie Becht, Leiter des Schanzer NLZ.

Ob sie es anderen Familien empfehlen würden? Die Pahls überlegen kurz und meinen dann: "Ja. Aber man muss sich der Verantwortung definitiv bewusst sein und sich auch arrangieren können. Für uns ist es jedenfalls eine tolle neue Aufgabe."