Mindelstetten
Ein Haus, das keine Ruhe kennt

Dieter Regensburger geht nach über 30 Jahren als Leiter des Seniorenheims Pförring in den Ruhestand

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr
Über 30 Jahre lang leitete Dieter Regensburger das Seniorenheim St. Josef in Pförring. Nun übergab er diese Aufgabe an seine Nachfolgerin Jenny Klimmer-Pinkert. −Foto: Feldmann

Pförring/Mindelstetten (DK) Eine Ära geht zu Ende im Seniorenheim St. Josef in Pförring. Dieter Regensburger, der langjährige Leiter dieser Einrichtung geht in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin heißt Jenny Klimmer-Pinkert.

"Es ist eine schöne, dankbare und gleichzeitig verantwortungsvolle Aufgabe, älteren Menschen nicht nur eine Wohnung, sondern ein Zuhause zu geben", so hat es Bernhard Sammiller, der Bürgermeister von Pförring und Vorsitzende des Zweckverbandes bei der kleinen Feier zur Verabschiedung von Dieter Regensburger formuliert. Die Gemeinden Mindelstetten, Oberdolling, Großmehring und die Märkte Kösching und Pförring sowie die Arbeiterwohlfahrt des Kreisverbandes Ingolstadt-Eichstätt gehören dem Zweckverband Altenheim Pförring an.

In der Tat, es ist echter Samariterdienst in einem solchen Haus 30 Jahre lang als Leiter Verantwortung zu tragen. Ein Haus, das keine Ruhe kennt, obwohl man landläufig gerne von einem Ruhesitz spricht. Dieter Regensburger hat den Wandel und die Entwicklung dieser Einrichtung drei Jahrzehnte lang miterlebt, mitgetragen und mitgestaltet. Unter Bürgermeister Gottfried Dichtl wechselte er von der Verwaltung der VG als Leiter an das Seniorenheim St. Josef, das damals 36 Heimplätze hatte. Unter heute nicht mehr vorstellbaren Bedingungen galt es, dort den Tagesablauf und die täglichen Anforderungen zu meistern. Improvisation und Selbsthilfe waren gefragt. Trotzdem gab es auch schöne Tage und Feiern, die man nicht vergisst, erinnert sich Regensburger.

Mit der Heimleiterausbildung an der katholischen Akademie in Regensburg von 1993 bis 1995 bekam der Tagesablauf und die Arbeit langsam Struktur. Dann stand unter Bürgermeister Claus Saalfeld die Entscheidung über die Weiterführung des Seniorenheimes an. Mit Unterstützung von Landrat Konrad Regler wurde ein Zweckverband zusammen mit den umliegenden Gemeinden und der Arbeiterwohlfahrt gegründet, der den Bau eines neuen Hauses in Angriff nehmen sollte.

Nach intensiver Standortsuche wurde dieses Haus unter dem damaligen Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Emmeram Batz nicht im Außenbereich, sondern im Ortskern von Pförring, "Am Gries", angesiedelt. Nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit konnte das neue Haus mit sechzig Plätzen im Oktober 1998 mit Bürgermeister Bernhard Sammiller als Vorsitzendem des Zweckverbandes bezogen werden.

Jetzt war auch die Zeit gekommen, die Leitung des Hauses und der Pflege durch die Einstellung eines Pflegedienstleiters zu trennen. Das neue Haus, das durch die Anlage eines Therapiegartens zusätzlich an Attraktivität gewann, genießt in der Bevölkerung und vor allem unter den Bewohnerinnen und Bewohnern einen sehr guten Ruf. Wie allen Einrichtungen dieser Art macht der Mangel an Fachpersonal dem Haus und damit vor allem dem Heimleiter sorgen.

Wenn man diese Aufgabe so ernst nimmt wie Dieter Regensburger, dann gibt es keinen echten Feierabend. Die Sorgen des Hauses und besonders der Bewohner sind allgegenwärtig und nicht immer leicht abzulegen. Das Kommen und Gehen in so einem Haus hat eine andere Bedeutung wie in einer beliebigen Wohnanlage. Das über 30 Jahre lang mitzuerleben zehrt an den Kräften und hinterlässt Spuren.

Mit gutem Gewissen kann Dieter Regensburger jetzt, da er seinen Ruhestand antritt, seiner designierten Nachfolgerin Jenny Klimmer-Pinkert ein gut bestelltes Haus übergeben. Wie es seine Art ist, steht er aber in der Zeit der Einarbeitung seiner Nachfolgerin gerne noch mit Rat und Tat zur Seite.