Attenzell
Ein harter Kurs

Die Radsportler Alexander Grad und Anna Knauer fahren beim Gaimersheimer Straßenpreis hinterher

11.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:22 Uhr

Gegen die Siegerin Luisa Beck (Mitte) aus Kelheim hatte die Schernfelderin Anna Knauer (rechts) keine Chance. - Foto: Traub

Attenzell (DK) Nichts zu holen gab es für Alexander Grad (Beilngries) und Anna Knauer (Schernfeld) am vergangenen Sonntag beim Gaimersheimer Straßenpreis in Attenzell. Die beiden Radsportler zogen nach dem Premierenrennen dennoch ein positives Fazit. Die 19-jährige Knauer belegte im Hauptrennen der Frauen den fünften Platz. „Nach meiner Pause und der Konzentration auf den Sprint bin ich froh, dass ich gerade bergauf so gut vorne mitgekommen bin. Ich habe alles gegeben, aber es ist einfach nicht mehr gegangen“, sagte die Schernfelderin (Landkreis Eichstätt), die erst vor zwei Wochen von der Bahnrad-Europameisterschaft in Portugal zurückgekehrt ist.

Grad belegte lediglich einen Platz im Hauptfeld, da er vor dem letzten Teilstück nicht mehr genügend Kraft aufbringen konnte, um aus dem gerade wieder zusammengeschlossenen Feld nach vorne zu fahren. „Unterm Strich bin ich natürlich nicht zufrieden“, sagte der 24-Jährige. „Es haben aber keine Schlechten gewonnen, und das Rennen war trotzdem schön“, fügte er hinzu.

Grund zur Freude hatte dagegen Luisa Beck. Die Kelheimerin gewann das Frauenrennen und sagte: „Ich habe mich eigentlich nicht in der Favoritenrolle gesehen, aber es ist alles optimal gelaufen – auch dank meines Teams. Dann auch noch vor so vielen bekannten Gesichtern zu gewinnen war toll.“ Die beiden Plätze hinter ihr belegten Jasmin Rebmann und die ebenfalls hoch eingeschätzte Stefanie Borchers.

Bei den Männern setzte sich der Berliner Theo Reinhardt im Sprint gegen Sebastian Deckert und Marcel Fischer durch. Danach sah es zunächst aber nicht aus, da Leif Lampater einen Ausreißversuch startete. Mehr als 40 Sekunden Vorsprung konnte der mehrmalige Sechs-Tage-Rennen-Sieger aber nicht herausfahren, wurde vom Hauptfeld gestellt und belegte am Ende nur den achten Platz.

Erschwerend für die rund 300 Radsportler war an diesem schwül-heißen Vormittag ein teils böiger Wind. Hinzu kam der anspruchsvolle Kurs durch das Altmühltal. Vom Start in Attenzell ging es nach Schelldorf und über den ersten kurzen Anstieg in Richtung Böhmfeld. Nach einer schnellen Fahrt durch das Dorf bogen die Fahrer ins beschauliche Schambachtal ab. Von hier mussten die Radsportler noch einen kurzen Anstieg bewältigen, ehe sie die flache Zielgerade in Attenzell wieder erreicht hatten.

Die Frauen erzielten auf dem Rundkurs eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Stunde, die Männer fuhren noch einmal fünf Kilometer pro Stunde schneller. Selbst im Katzental Richtung Schambach, bei einer kurzen Steigung von bis zu 18 Prozent, brachten die Amateursportler noch eine Geschwindigkeit von 18 Kilometern pro Stunde auf ihre schmalen Reifen.

„Es war der Hammer, wie viele Zuschauer heute dabei waren und uns anfeuerten“, schwärmte Knauer nach dem ersten Straßenpreis rund um Attenzell. Grad lobte den Mut, so eine Veranstaltung durchzuführen, und Beck fand es „eine gelungene Premiere“. Auch Organisationsleiter Johannes Pfaff vom TSV Gaimersheim war mit dem Gesamtverlauf zufrieden. „Für das erste Mal war es sehr gelungen, und es hat alles wie geplant funktioniert“, sagte er. „Für mich persönlich war es zwar sehr stressig“, ergänzt er, aber er erhielt von den Fahrern großes Lob, „dass ich mir das angetan habe, und es hat anscheinend allen Teilnehmern gefallen“.

Der Gaimersheimer wusste aber auch, bei wem er sich bedanken musste. Schließlich kamen einige in der Szene durchaus bekannte Fahrer nach Attenzell. „Das war unglaublich, es gibt nur wenige Straßenrennen, die so gut besetzt sind. Da können wir uns wohl schon zu den fünf besten Rennen in Bayern zählen“, stellte er fest.