Alberzell (PK) Sechs junge Burschen hatten im Sommer 1969 noch mit allerhand Vorbehalten zu kämpfen, als sie die Reservistenkameradschaft Alberzell aus der Taufe hoben.
Doch Michael Salvamoser, Franz Schwertfirm, Georg Denz, Adolf Huber und Ludwig Fottner ließen sich nicht beirren und schon bald hatte der Verein seinen Platz in der Alberzeller Dorfgemeinschaft gefunden.
So machten die Reservisten mit ihrem Sommernachtsfest oder dem legendären Hallenfest in Eichenried schnell über die Ortsgrenzen von Alberzell hinaus von sich Reden. Kürzlich nun feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Am Anfang der Feierlichkeiten stand ein gemeinsamer Gottesdienst, gehalten von Pfarrer Paul Riesinger, musikalisch begleitet durch den Alberzeller Dreigesang. Riesinger gedachte den drei im Jahr 1987 bei einem Hubschrauberabsturz nahe Alberzell tödlich verunglückten französischen Soldaten. Die Reservistenkameradschaft Alberzell engagierte sich nach dem tragischen Unglück, stellte Kontakt zu den Angehörigen her und errichtete ein Feldkreuz zum Gedenken, das bis heute durch Vereinsmitglieder gepflegt wird.
Die Reservisten haben wie alle Alberzeller Vereine im gemeinsam errichteten Dorf- und Schützenheim ihre neue Heimat gefunden, in der unter anderem die zweimonatlichen Versammlungen, das Nikolausschießen oder auch die Weihnachtsfeier stattfinden. An einer eigens eingerichteten Fotowand wurden nochmal zahlreiche Momente aus den vergangenen fünf Jahrzehnten Vereinsleben veranschaulicht.
Vorsitzender Thomas Dreiocker ließ die Höhepunkte in seinem Bericht Revue passieren und zeigte auf, welch vielfältige Aktivitäten der Verein auf die Beine gestellt hat. Mit viel Einsatz und Arbeit wurden die ersten Feste in der ehemaligen Kiesgrube und später dann in der Maschinenhalle von Gründungsmitglied Michael Salvamoser organisiert. In den 90er-Jahren konnten die Reservisten dann auch den vom Burschenverein ausgebauten Wirtsstadel nutzen. In Erinnerung bleiben sicher auch die zahlreichen Ausflüge, die die Reservisten an den Gardasee, nach Rüdesheim oder Berlin führten.
Thomas Dreiocker bat schließlich Georg Denz, Ludwig Fottner und Franz Schwertfirm zu sich, um sich ganz herzlich für die 50-jährige Vereinstreue zu bedanken. Die drei Gründungsmitglieder - extra mit ihren Ausscheider-Hüten bekleidet - erhielten eine Urkunde sowie ein Fotobuch.
Zeit, sich auch bei weiteren Unterstützern besonders zu bedanken: Christa Näßl und Josef Schwertfirm, die seit über 40 Jahren die Wanderer beim alljährlichen Fußmarsch an der Grillstation verpflegen. Oder Johann Grünwald, der mittlerweile 23 Nikolausschießen organisiert und abgehalten hat. Und nicht zuletzt auch bei Georg Denz, Martin Lehner und Franz Zanker, die als Alberzeller Dreigesang fester Bestandteil bei den diversen Vereinsveranstaltungen sind. Sie alle erhielten als Dank und Erinnerung eine Fotocollage. Für einen weiteren Höhepunkt an diesem Abend sorgte Jakob Neugschwender. Wie schon zum zehn- und zum 25-jährigen Vereinsjubiläum begeisterte er mit seinen heiteren aber auch teils nachdenklichen Gstanzln.
So wurden längst vergessen geglaubte Streiche aufgedeckt, Lustiges aus dem Vereinsleben und sogar die aktuelle politische Lage in der Gemeinde und auf Bundesebene in das Singspiel eingebaut. Ein würdiger Abschluss für einen kurzweiligen und besonderen Abend.
Joachim Holzapfel
