Singenbach
Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Kirche

Seit 50 Jahren ist Josef Moser Mesner in Singenbach, nun gab es dafür viel Dank, eine Ehrenurkunde und eine Medaille

08.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:34 Uhr
Der Singenbacher Mesner Josef Moser inmitten seiner Ministranten sowie (von links) Karl Müller, Zenta Müller (Dekanatsvorsitzende der Mesner) und Pfarrer Michael Menzinger. −Foto: Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach

Singenbach (SZ) Auf ein halbes Jahrhundert im Dienst der Kirche kann Josef Moser nun schon zurückschauen. Als Mesner in Singenbach bekleidet er ein Ehrenamt und wurde dafür nun geehrt. Als Dank und Anerkennung für seine treuen Verdienste erhielt Josef Moser vom ehemaligen Diözesanleiter des Mesnerverbandes Augsburg, Karl Müller aus Mering eine Ehrenurkunde sowie die Mesnermedaille in Silber verliehen. In seiner Laudatio stellte Müller drei Punkte heraus, die eine Antwort auf das lange Wirken des Mesners sein können: die Kraft aus dem Glauben, das sich Verschenken für den Nächsten und die Liebe und Treue zu diesem Dienst.

Auch Pfarrer Michael Menzinger gratulierte Josef Moser herzlich zum Goldenen Mesnerjubiläum und betonte die Wichtigkeit seines pastoralen Dienstes. Als Geschenk überreichte er ihm zusammen mit Kirchenpflegerin Andrea Heggenstaller eine Kerze mit den Abbildungen der drei Kirchen, in der er als Mesner tätig ist - die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Maria Zell, die Schlosskapelle St. Stephan in Singenbach und die Kapelle St. Wendelin im kleinen Ortsteil Wolfertshausen.

Sein Amt trat Josef Moser 1969 bereits mit 16 Jahren an, als sein Vater Johann, der seit seiner Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft 1948 in Singenbach als Mesner tätig war, mit nur 57 Jahren starb. Seiner Mutter Juliane, zuständig für das Reinigen und den Blumenschmuck in der Kirche, lag es sehr am Herzen, dass er das Mesneramt seines Vaters übernahm und konnte ihn schließlich dazu überreden.

Zu dieser Zeit war Josef Moser schon mehrere Jahre im pastoralen Dienst tätig, als Ministrant und - seit der vierten Schulklasse bis heute - als Lektor. Auch seine Eltern unterstützte er damals bereits bei ihrer Arbeit, so habe er für die Mutter mit dem Fahrrad oft körbeweise Blumen vom Weilerauer Hof in die Kirche transportiert, erinnert sich Josef Moser mit Blick in die Vergangenheit.

Acht Jahre wirkte er außerdem im Pfarrgemeinderat mit und seit mittlerweile 15 Jahren singt er im Singenbacher Kirchenchor, der - wohl eine Seltenheit - nur aus Männern besteht.

Seit 1969 hat sich so manches in der Arbeit des Mesners verändert. So musste Josef Moser damals noch dreimal täglich zu der etwas außerhalb von Singenbach liegenden Pfarrkirche radeln, um die Glocken zu Läuten. Da er beruflich als Maurer tätig war, war dies nur mit Unterstützung seiner Familie zu schaffen. Diese Arbeit hat ihm aber nun schon seit vielen Jahren ein elektronisches Geläut abgenommen. Auch dafür, dass er seinen Dienst immer pünktlich und zuverlässig geleistet hat, wurde ihm jetzt gedankt. Schmunzelnd musste Josef Moser aber daran zurückdenken, wie er einmal - es ist schon lange her - eine Maiandacht vergessen hat. Über das Bier beim Frühschoppen war ihm dieser Termin ganz entfallen.

Seine Mesnervertretung übernahm lange Jahre Resi Felber aus Ankertshausen, die diesen Dienst allerdings 2018 alters- und gesundheitsbedingt schweren Herzens aufgeben musste. Sechs Pfarrer hat Josef Moser in seiner Amtszeit erlebt, von Pfarrer Karl Kleiber bis zum jetzigen Pfarrer, Michael Menzinger, dazu noch zahlreiche Aushilfen und Urlaubsvertretungen. Am besten in Erinnerung geblieben sei ihm dabei Pfarrer Michael Ziegler, der von 1988 bis 1998 in Weilach und Singenbach als Seelsorger wirkte. "Das war ein sehr ruhiger und umgänglicher Mensch. Da gab es nie ein lautes Wort", erinnerte sich Moser jetzt an diese Zeit zurück. Auch die Renovierung der Pfarrkirche und der Schlosskapelle fiel unter die Ägide von Pfarrer Ziegler, bei der neben zahlreichen Helfern aus dem Ort natürlich auch Josef Moser kräftig mit angepackt hatte.

Besonders freue es ihn heute, wie er sagt, dass seine Enkel Jonas und Elias in Singenbach als Ministranten tätig sind - so wie ihr Großvater vor vielen Jahren.