Beilngries
"Ein großer Bruder"

Positives Fazit zu Bufdis an der Grundschule

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Beilngries (rgf) Nahezu ins Schwärmen geraten ist Andrea Dengler von der Beilngrieser Grundschule, als sie am Donnerstag eine erste Zwischenbilanz zum Bundesfreiwilligendienst-Projekt gezogen hat. Seit November 2017 sind zwei junge Leute an der Schule als sogenannte Bufdis im Einsatz - Katharina Nagler und Hoshiar Sadhem Kabri.

Das Konzept habe sich bestens bewährt, wie Andrea Dengler betonte. Und auch die Idee, eine einheimische Bewerberin mit einem Flüchtling zu kombinieren, funktioniere ganz hervorragend. Letzterer diene vor allem für die Asylbewerberkinder an der Grundschule als wichtiger Ansprechpartner. "Die Kinder haben Respekt vor den Bufdis, sie werden als große Schwester und als großer Bruder angesehen", versicherte Andrea Dengler. Die beiden jungen Leute sind als Unterstützer - aber nie allein - bei den Klassen im Unterricht, sie helfen ausländischen Kindern und Eltern bei Übersetzungen, sie springen beim Telefondienst im Sekretariat mit ein, wenn mal Not am Mann ist, und vieles mehr.

An der Schule würden sich nun alle wünschen, dass dieses Angebot fortgeführt und sogar ausgebaut wird. Die Verträge der beiden jetzigen Bufdis laufen bis in den Herbst. Bereits jetzt müsse man sich aber um neue Bewerber bemühen beziehungsweise den Interessenten, die es von Flüchtlingsseite bereits gibt, Rückmeldung geben. Daher hatten die Stadträte nun darüber zu befinden, wie es mit dem Projekt weitergehen soll. Die Kommune muss als Sachaufwandsträger der Schule auch die Kosten für dieses Projekt tragen.

Rüdiger Stein (SPD) sagte, dass es bei solch einem Erfolgsmodell "kleinkariert" sei, "wegen 1000 bis 2000 Euro herumzutun". Auch Bürgermeister Alexander Anetsberger und Anton Bauer (BL/FW) zeigten sich erfreut, dass es so gut läuft mit den Bufdis. Sie verwiesen gleichzeitig aber auch auf die finanziellen Zwänge der Kommune. Letztlich einigte man sich auf folgenden Kompromiss: Das Projekt kann nun bis zum Ende des Schuljahres 2018/19 weitergeführt werden, das Budget wird um 1000 Euro im Schuljahr auf 6000 Euro erhöht. Dadurch könnte eine Stelle für einen weiteren Flüchtling geschaffen werden.