Manching
Ein Glücksfall für die Wissenschaft

Älteste Bestattung Manchings gut konserviert

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Manching (peh) "Ein echter Glücksfall", sagt Peter Priadka, wenn er an das älteste Manchinger Grab mit zwei Skeletten denkt, das er vor wenigen Tagen entdeckt hat.

Denn die Mauern des alten Pfarrhauses endeten nur wenige Zentimeter über der Begräbnisstätte aus der Zeit der Glockenbecherkultur aus dem 3. Jahrtausend vor Christus. Ein Glück war es auch, dass der Archäologe genau hier grub, denn links und rechts davon war rein gar nichts im Boden - "sehr singulär" nennt das der Fachmann. Und durch die Mauern des alten Pfarrhauses wurde der Fund über Jahrhunderte hinweg hervorragend konserviert.

Mittlerweile ist die Grabung im Zentrum von Manching abgeschlossen. Mitte Mai hatten die Archäologen mit ihrer Erkundung begonnen, eine Routinegrabung im Zuge einer Baumaßnahme. Erwartungsgemäß fand man Reste des alten Pfarrhauses, das oft umgebaut wurde. Auch Spuren von Vorgängerbauten wie Pfosten hat Priadka entdeckt sowie Keller aus neuerer Zeit.

Lob kommt aus dem Mund von Museumsleiter Wolfgang David. "Das war eine sehr ordentliche Grabung", sagt der Leiter des Kelten- und Römermuseums Manching. Insgesamt kamen noch vier Feuersteinpfeilspitzen zutage sowie sechs Knöpfe und drei sehr schöne Gefäße. Die Glockenbecherkultur war einst in ganz Europa verbreitet. Laut David wurden schon einige Male Überreste im Ingolstädter Becken entdeckt. In Manching war es allerdings der erste derartige Fund.