Ingolstadt
Ein Gläschen zwischen Blumen

Trotz wechselhaften Wetters kamen heuer hunderte Besucher in den "Schanzer Sommergarten"

04.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:04 Uhr
Zwischen Gewächshäusern und Pflanzkübeln genossen die Besucher des "Schanzer Sommergartens" den Sommerabend. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Ein Gläschen Wein zwischen den Portulakröschen und stehenden Geranien?

Oder einen Burger im Gewächshaus am Ufer der Schutter? Es gibt ja viele Orte für Veranstaltungen in Ingolstadt. Aber die Gärtnerei Trögl ist etwas Besonderes. Nicht nur wegen ihrer langen Geschichte: 1750 gegründet, zählt sie zu den ältesten in ganz Deutschland. Das weitläufige Gelände an der Schutter umfasst nicht nur Verkaufsräume und Gewächshäuser, sondern Lauben, Pavillons und sogar mehrere Brücken und bietet damit Möglichkeiten wie kaum irgendwo anders.

Daher ist der seit einigen Jahren angebotene "Schanzer Sommergarten" für viele Besucher ein Ort zum Entspannen, Plaudern und Genießen. Vor allem in den Abendstunden, wenn die Beleuchtung ihre Wirkung voll entfalten kann. Die Veranstaltung ist ein Anziehungspunkt für Jung und Alt, für Anzugträger und Ingolstadt-Dukes-Fans, für bekannte Gesichter, Adabeis und ganz normale Menschen. Und die ließen sich auch vom wechselhaften Wetter nicht abhalten, wenn auch spürbar weniger gekommen waren als in den Vorjahren. Gut 500 Besucher zählte Christoph Trögl: Das Areal war gut gefüllt, aber nicht überfüllt.
Für alle Sinne war etwas geboten: Essen und Trinken für den Gaumen, der Geruch von Rosen und anderen Pflanzen für die Nase, die Illumination für die Augen und The Booze Bros. für die Ohren.

Der Schanzer Sommergarten soll es aber für heuer in der Gärtnerei Trögl nicht gewesen sein. Denn wie bereits berichtet, zieht die Veranstaltungsreihe "Über den Dächern von Ingolstadt" um: vom Parkdeck am Nordbahnhof in die Gärtnerei. "Ton IN Ton" heißt das Festival von Freitag, 9., bis Montag, 12. August, das das Konzept aufnimmt und weiterführt. Die Organisation ist einfacher und der Platz größer. Den Auftakt machen am Freitag Conny und die Sonntagsfahrer mit "Souvenirs, Souvenirs". Das Musiktheater bewegt sich in der deutschen Schlagerwelt der 50er- und 60er-Jahre. Gepaart wird der unterhaltsame musikalische Rahmen mit lustigen Geschichten der Vergangenheit.

Am Samstag kommen dann Constanze Lindner und Michael Altinger mit ihrem "Best of" in die Gärtnerei. Lindner zeigt sich vielseitig und energetisch als Schauspielerin, Comedian oder Sängerin. Sie schlüpft auch im "Best of" in Rollen, die schon aus früheren Programmen bekannt sind. Michael Altinger schafft den Spagat zwischen Selbstironie und Blödsinn, immer jedoch mit einem ernsten Kern, den der Zuschauer manchmal erst aus der ihn humorvoll ummantelnden Schale herauslösen muss. Kraftvoll und erfüllend ist die Musik, die am Sonntag neben den Tontöpfen erklingen wird. Dann präsentieren Stefan Leonhardsberger und die Pompfüneberer den "Gospel der Gegenwart", eine ganz eigensinnige Interpretation von zeitgemäßem österreichischem Folk. Mit vier Musikern in seinem Rücken stellt der vielseitige österreichische Musiker einen ganzen Abend seine eigenen Lieder vor. Den schwungvollen Abschluss der Konzerte bilden am Montag The Mojo Six mit "Blues & Boogie". Es verspricht emotional zu werden, wenn die Musiker Stücke von T-Bone Walker, Joe Turner, Elmore James oder Muddy Waters interpretieren. Die vier Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Karten sind beim DONAUKURIER und online unter www. eventim. de erhältlich.

Bernhard Pehl