Schrobenhausen
Ein Genuss in der Abendstunde

Begeisterndes Patroziniumskonzert

29.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Freunde der Barockmusik sind beim Patroziniumskonzert am Sonntagabend in der Schrobenhausener Stadtpfarrkirche auf ihre Kosten gekommen. Das Ensemble um Markus Hanke und Andreas Puhani begeisterte das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm.

Draußen herrschen noch 35 Grad, doch in der Kirche ist es angenehm kühl. Der Altarraum beleuchtet von unzähligen Kerzen. Kein Geräusch in der Stille, obwohl die Kirche fast voll ist. Mit fließenden Bewegungen hebt der Dirigent die Arme und die Geigen setzen ein. Es folgen Klarinetten – die akademischen Klarinettisten Maria Schörghofer und Andrzej Kucharski spielen –, dann Martin Göbel am Bass. Die Musik erfüllt das hohe Kirchenschiff der Stadtpfarrkirche und lässt den heißen Alltag einfach draußen. Man könnte beinahe vergessen, dass man sich im 21. Jahrhundert befindet.

Mal ruhig, mal ernst, dann wieder flott und frisch klingt die Musik aus dem Barock. Immer wieder treten Menschen durch die geöffnete Seitentüre in die Kirche – Spaziergänger vielleicht, die gerade vorbeigeschlendert sind und – angelockt von den barocken Klängen – einen spontanen Blick in die Kirche werfen. Manche setzen sich, andere bleiben im Eingang stehen und lauschen eine Weile.

Organisator Markus Hanke – ein gebürtiger Schrobenhausener – hat nicht zu viel versprochen: Die Musik ist vielseitig und festlich. Dabei entbehrt sie aber nicht einer gewissen Fröhlichkeit und Leichtigkeit, ganz dem Anlass angemessen.

Dann dies: Orgelklänge erfüllen den Raum. Nicht von einer Orgel – nein, gleich von zweien. Ein bisschen so, als würden sie sich über die Musik miteinander unterhalten, spielen Andreas Puhani und Markus Hanke in einem freien Spiel. Eine große Kunst, die nicht viele beherrschen, und schon gar nicht so gut wie die beiden Protagonisten dieses Abends. Das ist hohes Niveau, mit dem die Stadtpfarrei hier aufwartet und das Publikum nicht nur begeistert, sondern auch noch verwöhnt. Das ist mehr, als zu erwarten war. Das ist ein Genuss. Besser hätte das Patrozinium 2013 kaum ausklingen können.