Töging
"Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster"

Polizist gibt Töginger Senioren wertvolle Tipps beim Schutz vor Verbrechern

11.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:13 Uhr
Wertvolle Tipps zum Schutz vor Einbrechern und Betrügern gab Christian Bleyer den Senioren. −Foto: Stephan

Töging (rfs) "Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für alle Menschen, ob alt oder jung, einen großen Schock", so Polizeihauptkommissar Christian Bleyer bei seinem Vortrag bei den Senioren in Töging.

Dabei würden den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl häufig mehr zu schaffen machen als der materielle Schaden. Jeder, so der erfahrene Polizist, könne sich schützen und es den Einbrechern so schwer wie möglich machen, in die Wohnung oder ins Haus zu kommen.

Josefa Trifellner begrüßte zu diesem ebenso lehrreichen wie interessanten Nachmittag eine stattliche Anzahl von Senioren. Der Referent hatte jede Menge wertvoller Informationen mitgebracht. Er warnte auch vor Betrügern in vielerlei Bereichen. Kaffeefahrten, Scheckkartenbetrug, Enkeltrick, dubiose Bankgeschäfte im Internet durch Inkassobüros oder Anrufe von Callcentern: Ein gesundes Misstrauen sei immer angesagt, gerade wenn man sein Gegenüber nicht persönlich kenne. Bleyer hatte eine Statistik für den Bereich der Polizei Parsberg mitgebracht. Aus dieser ging hervor, dass es um die Sicherheit hierzulande allgemein sehr gut bestellt sei. Dennoch gebe es immer Einbruchserien, meist durch organisierte Banden.

"Lassen Sie nichts Wertvolles auf Tischen oder Schränken, die durchs Fenster einsehbar sind, stehen", sagte der Polizist.

"Größere Summen Bargeld gehören nicht unter das Kopfkissen, sondern auf die Bank. " Die Erfahrung zeige, dass Einbrecher auch tagsüber kommen oder in der Dämmerung, denn zu diesem Zeitpunkt lasse sich leicht feststellen ob jemand zu Hause ist. "Der beste Einbruchschutz ist eine gute, vielleicht auch automatische Beleuchtung vor und im Haus. Auch über gute Schlösser an Türen und Verriegelungen an den Fenstern informierte Bleyer. "Einbrecher nutzen gezielt die Zeiten von Festen oder Beerdigungen, wo sie annehmen, dass in einem begrenzten Zeitraum keiner daheim ist. "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster", sagte der Polizist. Meist seien die Haustüren gut verschlossen. Aber Keller- und Balkontüren oder Kellerfenster seien für ungebetene Gäste oft ein Leichtes.

Der Referent machte auch noch deutlich, dass die Polizei niemals unter Telefon 110 anruft. "Rufen Sie solche Nummern nicht zurück, sondern rufen Sie bei solchen dubiosen Anrufen sofort die Polizeidienststelle an. Ein echter Polizist holt kein Geld bei Ihnen zu Haus ab", so der Fachmann.

Eine Unsitte sei das Betteln an den Haustüren. Hier würden ganze Betteltrupps ausgesandt , um Mitleid zu erwecken. Dahinter stecken meist Banden. "Lassen Sie sich nicht auf diese Mitleidstour ein", sagte der erfahrene Polizist. Auch eine gute Nachbarschaft erhöhe die Sicherheit erheblich. Wenn man sich kennt und aufpasst, trage man erheblich zur Sicherheit im eigenen Umfeld bei.

Bleyer wies auch auf die Möglichkeit der staatlichen Förderung bei notwendigen Sicherheitsnachrüstungen hin. Die Polizei habe eine eigene Beratungsstelle, die bereit sei, weiterzuhelfen. "Scheuen Sie sich nicht bei Ihrer Polizeidienststelle anzurufen, wenn Sie Hilfe brauchen oder Fragen haben", schloss er seinen Vortrag.