Ein Gebäude zum Wohlfühlen

19.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:29 Uhr

Bonbonregen: Die Süßigkeiten, die die Handwerker beim Richtfest des Rother Förderzentrums vom Dach werfen, treffen auf begeisterte Schüler. - Foto: Luff

Hilpoltstein/Roth (luf) Die Kinder wissen Bescheid: "Ein Baum muss rauf, so ist’s der Brauch", singt der Schulchor der Förderzentrums in Roth. Natürlich: Zu einem richtigen Richtfest gehört ein geschmücktes Bäumchen. Und das hievt ein Kran schnell nach oben – wenngleich der Dachstuhl im eigentlichen Sinn gar nicht aufgerichtet ist. Denn der Neubau am Förderzentrum bekommt ein Flachdach aus Beton.

Egal. Das Richtfest sei "ein Anlass zu großer Freude", sagt Schulleiter Hans-Peter Brüchle am gestrigen Donnerstag, als die erste sichtbare Zäsur beim aufwendigen Bau gefeiert wird. Die Arbeiten gingen "zügig und ohne Störungen voran", lobt Brüchle. Auch beim Richtfest klappt das Entscheidende: Nach dem Richtspruch der Handwerker fällt das Sektglas – und geht zu Bruch. "Puh", stöhnt Brüchle und bläst die Backen auf, "zum Glück ist es kaputt gegangen."

Kein schlechtes Omen also für den Bau, in dem alle Arbeiten bis zum Jahresende 2011 abgeschlossen sein sollen. 6,6 Millionen Euro werden die Arbeiten bis dahin voraussichtlich verschlingen. "Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt", lobt da auch Jürgen Rohmer vom Elternbeirat. Die Siebtklässler, die das neue Gebäude noch beziehen werden, wissen, wem sie die Investition zu verdanken haben: "Genehmigt wird’s von Eckstein", heißt es immer wieder im Refrain ihres Rapgesangs, den sie im Pausenhof zum Besten geben. Der Landrat lächelt nur hierzu. Die fünfte Klasse verleiht ihrer Freude mit einem Hip-Hop-Tanz Ausdruck.

Der Ganztageszug findet in dem Gebäude Platz, zudem wird ein neuer Gymnastikraum eingerichtet. Der bisherige – sehr betagte – im Altbau weicht einer Mensa. "Schule als Lebensraum", so heißt das Konzept, das Schulleiter Brüchle in dem Neubau umsetzen will. Damit sich die Klientel wirklich wohl fühlt, wurden die Schüler auch nach ihren Wünschen befragt. Die Ideen zur Innengestaltung hat Konrektorin Jutta Wilfert in Begleitung einer Schülerdelegation schon an den Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp herangetragen.

Vorerst geben sich die Kinder aber auch mit dem Richtfestschmaus zufrieden, den die Handwerker zu guter Letzt vom Dach schmeißen. Der reichliche Bonbonregen trifft zwei Stockwerke tiefer auf begeisterte Abnehmer.