Pobenhausen
Ein Garten, viele Motive und eine Nackerte

Familie Limmer aus Pobenhausen zeigt am Tag der Offenen Gartentür ihr vielfältiges Reich

26.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:39 Uhr

Die Dachterrasse ist die neueste Errungenschaft im Garten der Familie Limmer. Hier auf dem alten Holzschlitten soll demnächst ein Bienenhaus seinen Platz finden. - Foto: Hammerl

Pobenhausen (SZ) Immer wieder hat der Garten von Heinrich und Annemarie Limmer ein neues Gesicht bekommen – oder besser gesagt neue Gesichter. Denn das mit 1200 Quadratmetern großzügig ausfallende Grundstück beherbergt mehrere, ganz unterschiedliche Gartenräume.

Da ist etwa der Vorgarten mit Rasen, Spielgeräten für die Enkelkinder, zentralem Brunnenelement und einer Statue – eine Nackerte, die schon für manche Diskussion sorgte. Zunächst stand sie nämlich so, dass sie ihre wohlgeformte Frontseite den Nachbarn und allen präsentierte, die am Grundstück der Limmers vorbeikamen. Eines Tages meinte Annemarie Limmer zu ihrem Mann, eigentlich fände sie es nicht so schön, selber immer nur den Hintern zu sehen. Also drehte Heinrich Limmer die Dame um 180 Grad, sodass nun er und seine Familie in den Genuss der Vorderseite kamen. Woraufhin ein Nachbar wissend anmerkte: „Hat sich wohl jemand beschwert“ Inzwischen hat die Nackerte, die der Gartenbesitzer als „meine Muse“ bezeichnet, zur Straße hin einen Sichtschutz aus Thujen bekommen.

Ein wunderschöner Blickfang ist das zentrale Rondell mit dem Brunnen, das nach Ideen aus einem Prospekt nachgebaut wurde. „Wir wollten etwas mit Wasser“ – das war der Ausgangspunkt, nun baden Vögel mit Wonne darin. Geplant wird gemeinsam. Der gelernte Zimmerer Heinrich Limmer hat nicht nur großes handwerkliches Geschick, sondern auch künstlerisches Talent. Eigene Ideen, aber auch die seiner Frau skizziert er auf Papier, dann wird gemeinsam daran gefeilt. „Die ausführende Gewalt bin ich“, sagt er. Alles im Garten, vom Rondell über die von Mauern aus Backsteinen mit romantischen Rundbögen gesäumte Piazza Romantica bis hin zur neuen Dachterrasse, die er kürzlich mit 700 Bodendeckern bepflanzte, ist selbst gemacht. „Da lass ich keinen hin“, stellt der 56-Jährige klar, auch wenn ihm beim Dachterrassenanlegen „der Rücken viel mehr wehgetan hat als in der Arbeit“. Von hier aus hat die Familie einen wunderschönen Blick übers Donaumoos. Ein antiker Holzschlitten, der dort seinen Platz gefunden hat, soll demnächst ein Bienenhaus tragen. „Wenn ich in Rente bin, wird das meine Arbeit“, erzählt er.

Der Garten ist sein Hobby Nummer Eins, Annemarie Limmer dagegen geht „erst raus, wenn ich drinnen mit der Arbeit fertig bin“. Aber Heinrich Limmer arbeitet nicht nur im Garten – er genießt ihn auch, legt schöpferische Pausen ein und setzt sich hin. Ein Plätzchen findet sich überall – etwa mit Blick auf den wunderschönen Pavillon, der von Clematis und Rosen in ein rosafarbenes Blütenmeer verwandelt wird.

Mindestens 25 Jahre alter Oleander ziert die gepflasterten Stellplätze, die den früheren Rasen ersetzen, ein Pfirsichbaum hat an der Südseite des Hauses einen idealen Standort gefunden, ein Insektenhotel bietet Wildbienen Unterschlupf – im Garten der Limmers ist viel zu entdecken. Sogar ein wenig Gemüse. Tomaten und Salat für den Eigenbedarf ziehen die beiden, obwohl der Schwerpunkt weniger auf dem Nutzgarten liegt.