Reichertshausen
Ein ganz braver Stammhalter

Nachwuchs auf Schloss Reichertshausen: Angelika und Sebastian von Cetto freuen sich über Leonhard

16.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Foto: Hans Steininger

Reichertshausen (PK) Mit "100 Prozent pures Glück" betitelt ist die Geburtsanzeige für den kleinen Leonhard, der am 11. Januar um 8.32 Uhr das Licht der Welt erblickt hat. Der PK hat die glücklichen Eltern, Angelika und Sebastian von Cetto, und ihren kleinen Stammhalter im Schloss Reichertshausen besucht.

Eigentlich lautet sein offizieller Name "Freiherr Leonhard Albrecht Karl-Gustav von Cetto", aber die Vornamen sind eher der Tradition geschuldet, der Rufname lautet schlichtweg "Leonhard". 49 Zentimeter groß war er nach der Geburt, und auf die Waage brachte er 3240 Gramm.

Als Geburtsort wird in seinem späteren Pass die Stadt München eingetragen sein, denn Angelika von Cetto hat im Münchener Rotkreuzklinikum in der Taxisstraße entbunden. "Für alle Fälle", betont sie, denn das Klinikum verfügt über eine Baby-Intensivstation, die aber zum Glück nicht benötigt wurde. Die Schwangerschaft wie auch die Geburt selbst verliefen völlig problemlos, freut sich Mama Angelika, und das scheint sich fortzusetzen, denn der kleine Leonhard nimmt Rücksicht auf seine Eltern und beansprucht sie nachts nur in Maßen. Nach dem Stillen ist er zufrieden und schläft in der Regel weiter, sodass die elterliche Nachtruhe weitgehend gesichert ist. Natürlich hoffen beide, dass das lange so bleibt, "aber die ersten Zähne kommen bestimmt", da ist sich Angelika von Cetto ganz sicher. Beim Wickeln wechseln sich beide ab, betont Papa Sebastian nicht ohne Stolz, "da gibt es sogar Beweisfotos", fügt die Mama hinzu.

Natürlich bringt so ein kleines Wesen gewisse Veränderungen im Alltag mit sich: "Früher haben wir unseren Zeitplan selber gestaltet, die Planung liegt mittlerweile aber beim kleinen Mann", schmunzelt Angelika von Cetto. Aber das hält sich doch in Grenzen, es bleibt noch "Raum für den täglichen Wahnsinn", ergänzt der frischgebackene Papa. Mit gewissen Einschränkungen müsse man aber leben, speziell bei Terminen benötige man eine gewisse Toleranz, weiß die junge Mutter aus Erfahrung.

Die ist derzeit noch Vollzeit-Mama, will aber später wieder Marketingaufgaben wahrnehmen für die "Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH" mit Sitz in Traunstein und die "Bayerischen Metallwerke GmbH" in Dachau, die Hochleistungsmaterial aus Wolfram und Molybdän für den Extremeinsatz herstellt und verarbeitet. Beide Firmen sind Familienunternehmen, Sebastians Mutter Marion von Cetto ist Eigentümerin und Geschäftsführerin, ihr Sohn Sebastian, diplomierter Wirtschaftsingenieur, kümmert sich in beiden Firmen um die standortübergreifende Koordination verschiedener Fachabteilungen.

Große Freude natürlich auch bei den Omas und Opas, "die sind verliebt in den Leonhard", freut sich das junge Paar. Deren Stippvisiten nach Reichertshausen hätten seit der Geburt des Stammhalters deutlich zugenommen, stellen beide fest, was ja auch völlig normal ist, denn die Freude bei den Großeltern steht denen der Eltern in der Regel in nichts nach. Beim Besuch des PK zeigt sich der kleine Leonhard standesgemäß von seiner noblen Seite, seine Äuglein blicken interessiert auf den Mann mit der Kamera, ohne Babygeschrei oder sonstige Unmutsäußerungen. Wenn alles so gut läuft, von der beschwerdefreien Schwangerschaft bis zur Geburt und der Zeit danach, stellt sich die Frage, ob sich Leonhard mal über ein Geschwisterchen freuen kann. Das will das junge Paar gar nicht ausschließen, eine klare Verneinung hört sich anders an. Aber vier Wochen nach der Geburt ist man noch mit aktuellen Problemen befasst, denn auch Elternschaft will gelernt sein, "da ändert sich vieles, das hätte ich mir so nicht gedacht", sagt die Mama. Bei der Frage nach der Ähnlichkeit des Babys mit dem jeweiligen Elternteil sind sich beide zumindest in zwei Punkten einig: "So brav, wie er ist, ist er ganz der Vater", gibt sich Sebastian von Cetto überzeugt, und wird darin von seiner Frau Angelika sogar bestärkt. "Die Pausbäckchen aber sind von der Mama", zieht sie einen Vergleich, der aber weit übertrieben ist.

Natürlich blieb den Reichertshausener Bürgern nicht verborgen, dass sich auf dem Schloss Nachwuchs ankündigte. Der örtliche Fischereiverein nagelte zur Freude der jungen Eltern nach der Geburt prompt ein Hinweisschild "Zur Lumpenmacherei" an den Zaun des Schlossgeländes, etliche Lumpen als Deko inbegriffen. Einige Meter weiter zieren zwei Storchenpaare den Zaun, die später eine andere Verwendung finden: Die schmücken künftig ein Sprunghindernis auf dem neu angelegten Springplatz der Eheleute, die beide erfolgreiche Turnierreiter sind. Für Sebastian und Angelika von Cetto ist die "Lumpendeko" ein Indiz dafür, dass das Ehepaar mittlerweile ein Teil der Reichertshausener Gemeinschaft geworden ist und nicht nur einfach das Schloss bewohnt.