Möning
Ein ganz besonderes Bergfest

Ohne Prozession und nur mit einer stark begrenzten Anzahl von Gläubigen - Neue Aktualität für Nothelfer

31.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:51 Uhr
Josef Sturm
  −Foto: Sturm

Möning - Gleich in mehrfacher Hinsicht besonders ist die 136. Auflage des Möninger Bergfests geworden: Wo normalerweise Tausende mitfeiern, konnte das Fest am vergangenen Sonntag Corona-bedingt nur im kleinen Kreis begangen werden.

 

Und auch das Wetter war diesmal außergewöhnlich: Das sonst von auch weitem gut sichtbare Kirchlein war fest von Wolkennebel eingehüllt. Regenschirm und wetterfeste Kleidung waren deshalb gefragt, als an die Weihe der Bergkirche, die den 14 Nothelfern und der Gottesmutter Maria geweiht ist, erinnert wurde.

Um den erforderlichen Abstand und die dazugehörenden Hygienemaßnahmen einzuhalten, gab es heuer keine Prozession von der Möninger Kirche St. Willibald hinauf zum Berg. Dort feierte Pfarrer Ulrich Schnalzger, zuständig im Pfarrverband Freystadt für Möning, Pavelsbach und Schwarzach, in Konzelebration mit dem Frey-städter Stadtpfarrer Pater Barti-mäus Trabecki und den Ruhestandsgeistlichen Josef Lang und Helmut Hummel den Festgottesdienst mit rund 150 Gläubigen, darunter auch Landrat Willibald Gailler und Bürgermeister Alexander Dorr.

Da heuer in Möning schon die geplante Jubiläumsfeier zum 950-jährigen Bestehen der Kirche St. Willibald ausfallen musste, zeigten sich die beiden Kommunalpolitiker erfreut, dass nun wenigstens das Bergfest - wenn auch im kleinen Rahmen - stattfinden konnte. Pfarrer Schnalzger bedauerte, dass diesmal auf dem Berg nicht für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt werden konnte. Doch er freute sich auch darüber, dass er als Hausherr nun auch Festprediger sein durfte. "Es ist für mich heute ein Geschenk, dass ich hier sein darf an diesem altehrwürdigen Platz einer Wallfahrt, die bis heute anhält. Es macht mich glücklich, dass wir hier so einen Ort der Gnade haben. "

 

Bei der Einweihung der Bergkirche am 24. August 1884 hatte es den Aufzeichnungen zufolge geheißen: "Diese Kapelle möge ein Ort des Gebets sein, eine Zufluchtsstätte für die Menschen in Nöten, die in Kreuz und Leid auf die Fürsprache der Gottesmutter und der 14 Nothelfer bei Gott Hilfe und Trost erlangen. " Gerade in Zeiten, in denen vielfache Nöte die Menschen heimsuchten, verbreitete sich die Verehrung der 14 Nothelfer, sagte Schnalzger. "Es wäre für uns die große Chance in der Corona-Krise, statt Ängste zu schüren sich aufzumachen, um Gottes Hilfe zu bitten, unser Leben zu überdenken und es neu auszurichten auf das Wesentliche. "

Neben dem feierlichen Festgottesdienst am Vormittag wurde am Nachmittag noch eine Andacht mit Kreuzweg auf dem Möninger Berg gefeiert.

HK

 

Josef Sturm