Eichstätt
Ein friedlicher Start ins neue Jahr

2018 mit lauten Böllerschlägen begrüßt - Deutliche Worte von Landrat Knapp bei Empfang

01.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr
Mit Salutschüssen begrüßten die Bergschlagböllerschützen in Seuversholz (oben), die Enzian-Böllerschützen in Ochsenfeld (links) und die Böllerfreunde Hüttenwerke Obereichstätt gestern das neue Jahr. −Foto: Schneider/Mayer/Alberter

Eichstätt (EK) Ruhig und friedlich, laut und farbenfroh sind die Menschen im Landkreis Eichstätt in das neue Jahr gestartet. Auf der Geburtsstation der Klinik ist es recht ruhig geblieben, ein Neujahrsbaby war gestern Abend noch nicht in Sicht. Und Landrat Anton Knapp fand bei einem Empfang am Morgen deutliche Worte am Beginn des neuen Jahres.

Das hatte um Mitternacht landauf, landab mit festlichem Glockengeläut, Feuerwerk, Krachern und Wunderkerzen begonnen. Auf dem Jura herrschte klare Sicht, der Mond leuchtete die Neujahrsnacht aus. Während am Eichstätter Marktplatz keine Raketen geschossen werden durften, tummelten sich die Menschen in den Straßen und Gassen außerhalb des gesperrten Bereichs. Auch in den Vororten der Stadt wurde kräftig gefeiert, von der Westen bis hinaus nach Marienstein und auch auf dem Seidlkreuz und in Richtung Landershofen gab es ein fast halbstündiges Himmelsspektakel zu beobachten. Allerdings: Der Pulvernebel wollte partout nicht in den Himmel aufsteigen und hielt sich lange im Tal. Vom Schönblick aus war schon wenige Minuten nach Mitternacht kein einziges Haus der Stadt mehr zu erkennen. Das war aber die einzige Trübung der Silvesternacht: Die Polizeiinspektionen in Eichstätt und Beilngries vermelden absolute Ruhe, es habe keine nennenswerten Ereignisse gegeben, hieß es auf Anfrage bei den Inspektionen gestern.

Beim traditionsgemäß wohl frühesten Neujahrsempfang weit und breit in der Eichstätter Residenz mahnte Landrat Anton Knapp die Verantwortlichen in der großen Politik. Er fand ungewöhnlich deutliche Worte: "Ich persönlich bin der Ansicht, wenn ich mich zur Wahl stelle, stehe ich auch in der Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern." Die schleppende Regierungsbildung beunruhige viele.
 

Dabei sei es wichtig, wer am Ruder sitzt: "Die Entscheidungen in Berlin prägen auch die Gestaltung unserer Heimat und das Zusammenleben vor Ort." Knapp forderte zudem dazu auf, deutlich zu machen, "dass nicht der Familiennachzug unser drängendstes Problem ist", sondern dass es "auch in unserem Land Menschen gibt, die Unterstützung brauchen, die man nicht vergessen darf". Und der Landrat warnte angesichts der Not an Hebammen in kleineren Kliniken vor einer sich verschlimmernden Lage. "Tausende Jahre hat die Menschheit diese Sache hinbekommen und in unserer technisierten Welt macht keiner mehr diese Ausbildung."

Knapp unterstrich in einer kleinen Rückschau aber auch die vielen positiven Dinge, die im Landkreis bewegt worden seien. Er erinnerte dabei etwa an das zu Ende gegangene Projekt "Altmühlleiten": Die zehn Jahre seien eine erfreuliche Zeit gewesen, "es war ein Segen", sagte Knapp. In Vertretung von Bischof Gregor Maria Hanke, der auf dem Weg zu einem Kongress in Sri Lanka war, sprach Generalvikar Isidor Vollnhals bei dem Weißwurstfrühstück vor den Vertretern der Politik und den vielen Behördenleitern. Vollnhals forderte dazu auf, den Vorsatz zu fassen, "wie die Achtung voreinander gefördert werden kann".

Am Nachmittag donnerten dann Böllerschläge über den Jura und durch das Altmühltal: In Seuversholz schossen die Bergschlag Böllerschützen zum 30. Mal das neue Jahr an. 1989 hatten sie die Tradition begründet, sechs der damals acht Aktiven waren auch gestern wieder mit dabei, dazu noch vier junge Frauen und sechs junge Männer, die erst jetzt ihre Schießprüfungen abgelegt hatten. Die Böllerfreunde Hüttenwerke Obereichstätt begrüßten am Ortseingang des Dollnsteiner Ortsteils das neue Jahr. Dabei wurde betont, dass Böllersalute ein Zeichen des Friedens und der Freundschaft seien. Und am Abend bekam 2018 noch die Salutgrüße der Enzian-Böllerschützen rund um die Ochsenfelder "Hü" zu hören.